36 Einleitung.
erseßlichen Schaden zufügte , indemer Tempel und an*
dre Gebäude, die von der edlen Prachtliebe ihrer Ur? sel
heber , der alten Nömer , zeugten , zu Grunde rich? nt
tete. BPlatina hat im Leben Sabinians des er li
sten, der jenem in der päbstlichen Würde nachfolgte, h?
eine den Gregor betressende: Stelle, die angeführt -zu ;
werden verdient. *Mehrere Schriftsteller melden," sagt
er , “daß Sabinianus auf Anstiften einiger Römer so
hart gegen das Andenken Gregors verfahren sey, weil
dieser ,. so lange er“ gelebt, die alten Statuen in der
ganzen Stadt habe.umstürzen und in' Stücke schlagen :
lassen.? Nachher fägt er hinzu: “Die Statuen, die r
zman am Boden liegen sieht ; sind entweder vor Alter e
„umgefallen, oder weil man die Fußgestelle weggenom- Q
„men hat, um die Bronze oder "den schönen Marmor 4
„derselben zu benußen, so-mußten sie wegen ihrer Größe t
„nothwendig umstürzen: Auch muß sich niemand wun- C
„dern, wenn er sie ohne Köpfe sieht , weil, wenn eine c
„Statue fällt , der Kopf als der zerbrechlichste und am
„leichtesten zu verlezende Theil. sich nothwendiger Weise
„vom Rumpfe abtrennen muß. Doch warum lasse ich
„mich auf solche Vermuthungen ein, da man offenbar
„sicht , daß die Köpfe nicht zerbrochen , sondern vom
55Rumpfe abgelöst sind , welches in keiner andern Ab-
sicht. geschieht, als weil man sie auf die Art leichter als
„„mit dem ganzen Körper zusammen "wegtragen kann ?
„Noch heut zu Tage sehn wir , daß dieß häufig von
„solchen geschieht , die viel aus den Altercehümern mas
„<Hen". " Aus' dem Schlusse dieser Stelle sieht man,
daß zur Zeit des Platina, der unter Paul dem zwey-
ten lebte , der Misbrauch 'alte Kunstwerke zu zerstören
noch nicht ganz aufgehört hatte: aber freylich geschah
es nicht mehr 'aus Religionseifer , sondern aus Begier-
de dieselben zu besißen.4:
Die