Einleitung. 47
jenlande weder bloß durch das Alter , oder auch durch die Men-
Ox ge Kerzen „ : die vor demselben. gebrannt haben, oder
( durch -die Holzwürmer, welche vor keiner Heiligkeit
Ehrerbietung hegen: so hat man es mit: großer Kunst
: guf Leinwand neu gemablt, und damit das Alte übers
| flebt 2
"Der Umstand aber , der hiebey einer genauen: Un-
. tersuchung vorzüglich. würdig geschienen., der die leb-
haftesten Erörterungen und einen ganzen Schwarm.von
geringer? Abhandlungen und Streitschriften. veranlaßt hat, ist
206 aet die Frage? ob der Evangelist Lucas: Mahler gewesen sey,
Nahmen und als solcher authentische Bildnisse heiliger Perso-
Dieses nen auf die Nachwelt gebracht habe oder nicht. Ia
ammer, der heiligen Schrift wird nicht erwähnt , daß. er diese
z, Ov Kunst getrieben, sondern daß er »Arzt gewesen. Die
3.586 Gegner jener Ueberlieferung haben noch überdieß ange-
führt / Lucas habe als. Hebräer die in den Mosaischen
8 fan Gesekzen verbotnen Künste. der Mahlerey und Skulp-
x Yerle kur nicht ausüben dürfen... Doch würde dieser Grund
EING nicht Stich. halten, wenn es erwiesen wäre, was un-
als Us sex großer Exeget Michaelis und andre angenommen ba-
Fir zin ben; Lucas sey nicht ein Jude sondern ein Heide: von
1 Nett Geburt gewesen ?. Was aber die ganze Sage-mit
m Bes einem Mahle über: den Haufen wirft, ist der unläuge
asien 3 bare Umstand, daß «die ältesten Lehrer des Christen
ide thums und Väter der Kirche den Gebrauch der Bilder
nien gänzlich untersagten. Erst lange Zeit nach dem Tode
"4 m" des Lucas wurde es erlaubt sich derselben zu bedienen,
(baun erst als eines Zierraths, dann als einer sinnlichen Er-
f, aw innerung ,- endlich als eines Gegenstandes der Andacht
| wor | Du und
o. Marangoni Istoria del antichisfsimo Oratorio o Capella
di S, Lorenzo, Roma 1747, 4- P+» 89.
p. Michaelis Einleitung in das Neus Testament. Th.
3. P- 929