Full text: Die Geschichte der Römischen und Florentinischen Schule enthaltend (2. Abtheilung, I, 1. Band)

Einleitung. 
mählden schmückten"; dasselbe thaten im neunten Jahr- : 
hundert die Mönche von Monte Casino in Ansehung ih- “| 
rer Kirche. Auch die Gilden oder Innungen gaben 5 
den Künstlern zuweilen Beschäftigung. Als Karl der p7 
Große bey seiner Rückkehr von der Krönung im I. 808 T 
den Schuüstern zu Ferrara verschiedne Privilegien zuge? 2% 
standen hatte, ließen sie aus Dankbarkeit um ihre Ka? 3 
pelle des heiligen Krispin her den berühmten Reiterzug s 
(Cavalcata) dieses Kaisers mahlen “. 2 
Wir dürfen das Schicksal der Künste in den Mor- NN 
genländern nicht ganz aus den Augen verlieren, weil CG: 
das Beyspiel derselben auf Constantinopel und dadurch 8 
auf das übrige Europa Einfluß hatte. Ein reiner und a! 
edler Geschmack war nie das Erbtheil der Asiatischen 9 
Bölker : aber die ungeheuren Reichthümer , welche die sc 
Museimänner durch ihre Eröberungen , besonders un- qe 
ter den Nbbassiden , erworben hatten , brachten den Lu- wo 
xus in ihrer Residenz Bagdad auf die ausschweifendste iW 
Höhe. Man bekümmerte sich bey Kunstwerken gar E 
nicht mehr um die Schönheit und Vollkommenheit der un 
Arbeit , sondern allein um die Kostbarkeit des bearbei- da 
teten Stosses: Gold, Silber, Perlen und Edelsteine ät 
waren die einzigen Materien, die der Künstler gebrau? c* 
chen durfte. Dieser üppige Asiatische Geschmack hatte zus 
sich auch am Hofe zu Constantinopel verbreitet, und an 
war ganz dem Geschmack des alten Roms entgegen ge [91 
sekt, wo mitten unter den Ausschweifungen eines in wa? 
der That Gigantischen Luxus immer noch - ein Gefühl „ib 
ächter einfacher Größe hervorleuchtete, das Werke er- 
schuf , die noch jekt den Verwüstungen der Zeit Troß 
bieten. Es würde leicht seyn an mehreren Beyspielen 
zu 
b. Script. Rerum Italic. Vol. II, P.2. p« 482. 
€. Baruffaldi Isor. di Ferrara etc. Ps 225. 
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