454 Geschichte der Mahlerey in;
Maggiore *), der Nachwelt zur Bewunderung hint, zäh
lassen hat 3 so muß man gestehen, daß er jenen ge geil
nannten Meistern mit vollem Recht gleich gestellt wers erfo
den kann, Jc< gebe zu , daß es seinen reichen Com: Gr«
positionen au einem gewissen Feuer fehlt, das die Fit Kü!
guren beleben sollte 3 allein; seine Zeichnung ist richtig, voi
seine Farbengebung übertrifft um vieles die des Pietrg das
Perugino , und seine Werke zeigen schon das glückliche vor
Talent große Meijier zu vereinbaren , ein Talent wels 15
hes die Carracci in der Folge mit vieler Kunst entwik; den
kelt haben. Francia war ein genauer Freund des Ras sog
phael, ob er gleich diesen an Alter übertraf; und glei
Malvasia hat einen Brief desselben an den Francia vom nes
TJ. 1508, (Calso ein Jahr nach seiner Ankunft in den
Rom) bekannt gemacht , worin er ihm für sein über; als
schicftes Porträt dankt, sein eigenes verspricht, und eilt
einige Zeichnungen beizelegt hat. Vasari benachriche pat
tiget uns, daß Raphael , nachdem er die Heilige Cy en
eilig , welche im J. 1518 nach Bologna geschickt wur; ihr
de, um in der Kirche des Heil, Johannes in Monte Yl
aufgestellt zu werden , vollendet hatte; die Kiste worin
sie eingepackt war, dem Francia mit der Bitte über!
sandt habe, daß er das Gemählde untersuchen , und
wenn er einige durch den Transport verursachte Bt
schädigungen entdeckte, nach seiner Einsicht wieder
Herstellen möchte; daß aber Francia durch den Anblick
dieses berühmten und unerreichbaren Gemähldes über:
xascht, in den tiefsten Gram versunken und bald dar!
auf gestorben sey. Malvasia widerspricht dieser Er
zähe
ryificis. In der Sacristey sieht man auch eine Göttin
des Friedens von Silber in Niello gearbeitet 3 ebenfals
ein Werk des Francia.
t) Pizture di Bologna. p. 97. ed. 1766. 8.