562 Geschichte der Mahlerey ii":
so gab man dennoch dem Guido den Vorzug, ob gleich vor)
dieser 1000 Sendi für seine Arbeit forderte. Als ex feit
sie vollendet und den Augen des Publicums ausgeseßt leich
hatte, jtröhmte die ganze Schaar von Mahiern hep mod
bey, um ihr Urtheil daran zu üben. Calvart erhob mäh
das Werk durch die größten Lobsprüche , und Lodovieg <en
Carracci der es gleichfalls mit allen seinen Anhängern grbe
prüfte, lobte es ebenfalls und urtheilte daß sich Guido trieb
selbst übertroffen hätte. Auch Brizio und Gar Wil
bieri konnten ihm nicht ihren Beyfall versagen, ob rij
sie gleich Anhänger der Schule der Carracci und er-
klärte Feinde, wo nicht Wetteiferer des. Guido was
ren. Der erste bildete sich ein, diesem Künstler voll Ron
kominen an Geschicklichkeit gleich zu seyn , aber nicht schie
sein Glück zu besißen ; der andere folgte einer ganz ner,
entgegengeseßten Methode, denn er verdunkelte seine werd
Gemählde und verfiel in den Character des Carravaggio. des |
Nachdem Barbieri, Dominichino und Tia; det,
rini das Gemählde ebenfalls ihrem Urtheile unters gleid
worfen hatten , so soll der leßte unter ihnen einen un» sia v
verzeihlichen Fehler gegen die Negeln der Perspective Wat
in der Figur des Heil. Petrus , welcher mit dem einen schri
Knie auf einer Stufe ruht, während er mit dem an? Pab
dern Fuß die Erde berührt, wahrgenommen haben, beni
Guido antworteteihm aber “daß er um ein einziges Ver? den,
sehen die ganze Arbeit nicht wieder ändern könnte." hätte
“Allein gerade dieser Fehler", verseßte Tiarini , “vers Aber
dirbt das ganze Werk." ?).
Ich würde kein Ende finden wenn ich alle die Ar!
beiten aufzählen wollte , die Guido Theils für sein
Baterland Theils für andere Länder vollendet hatz
vor
p) SG. Dialoghi di Claro e Sarpiri. ete. pag. 70: 101