578 Geschichte der Mählerey "
ausführte, den Preis erhielt. Dreymahl wurden Zeiche der
nungen gefrönt/“ deren Urheber tröß den genäuesten nei
Nachforschungen unbekannt blieb. Agostino welche rai
bald diesen bald jenen befragte, und dennoch nicht dey wo
Gewinner der Preise herausbringen konnte, fiel ends des
lich auf den Jängling Dominichino ; der ganz schüch für
tern gestand, daß er die Zeichnungen verfertigt habe, H
Bon diesem Zeitpunkt an erwarb 'er sich die Hoche de!
achtung seiner Mitschüler, und die Freundschaft des zei
Aibani , welche ihn'wmir'diesem Künstler nicht nur in gel
Bolognä sondern auch in Nom auf das innigste vep- de
band. Als nämlich derselbe nach Nom reißte , so ver K
wochte sein Freund diesen Verlust nicht zu ertragen,
und reißte sechs: Monathe darauf ebenfalls dahin ab 8),
Aunibale Carracei empfing ihn mit der größten Theil: f
nahme, und brauchte ihn nicht nur bey seinen Arbei,
ten im Pallast Farnese, sondern unterstüßte ihn auch ;
auf das nachdrücklichste , um dem Guido der sich mit
Adlersschwingen emporhob ein Gleichgewicht zu seßzen,
Cs geschah auch auf Empfehlung des Annibale , daß
man dem Zampieri.eine Arbeit in der Kirche des Hei:
ligen Gregors; nämlich eine Geschichte aus dem Le
ben des Heil. Andreas , in die Wette mit Guido zu
mahlen , auftrug. Das Gemählde stellt die Geiße
lung des Heil:“Andreas , nämlich den Augenblick vor,
wie dieser Apostel auf den Befehl des Proconsuls in
Patara-gebunden wurde“ um hart geschlagen zu wet
den,
g) Ueber die Angabe des Jahres, worin Dominichino nach
Rom geretßt ist, sind die Schriftsteller uneins. Passer
erzählt im Leben des Guido, S. 58 , daß dieser. nebst
dem Albant und Dominichino zugleich nach Rom sich bes
geben habe. Dieses Vorgeben ist aber ungegründet,
wie man aus einigen vom Albant selbst verfaßten Bries
fen sehen kann.