Full text: Die Geschichte der Venezianischen, Lombardischen und der übrigen Italiänischen Schulen enthaltend (7. Abtheilung, I, 2. Band)

in Bologna u. den umliegenden Gegenden. 625 
"der Nachdem ich mich durch eine genaue-Betrachtung 
ponies der Werke derjenigen Meister, welchen man nach der 
muth allgemeinen Meinung eine Veränderung der Manier 
elde zuschreibt , in Stand geseßt habe, über den Gang 
hteie und Character ihrer Kunst zu urtheilen, fand ich im? 
ichels mer; daß sie anfänglich mit vielem Fleiß gemahlt, 
tieen, und ihre Arbeiten ungemein ausgeführt haben ; daß 
darf, sich aber darauf dieses charaeteristische in eine dreistere 
ell und köhnere Behandlung verwandelt hat. Ich habe 
ie er diese Bemerkung , als ich von dem Guido, Tizian, 
durch ynd verschiedenen andern redete, aufgesiellt, und selbst 
Zuer; beym Naphael bewiesen, daß unter jenem Verfahren 
testen nicht sowol eine Veränderung der Manier, als viel? 
1Qen mehr ein Fortschreiten oder gar ein Sinken der Kunst 
wird zu verstehen sey. Vom Guercino kann man aber das 
selbst gegen mit Recht behaupten , daß er seine Manier vers 
ihren tauscht habe, weil sich die erste durch einen dreisten, 
volle setten Pinsel und große hingeworfene Striche, die 
ine zweyte aber durch genaueres Studium , und einen fei- 
Lins nen, netten Pinsel auffallend unterscheidet, 
en [Diese zweyte gesuchte Manier hat daher, weil 
RE sie gänzlich dem natürlichen Gang entgegengesekt ist, 
nen einer sremden Ursache ihren Ursprung zu verdanken. 
ems Unstreitig liegt der Grund darin, weil er eine andre, 
I von seiner ersten vollig abweichende 5 mit einem Wor- 
Eon te, die des Guido zu erreichen sich bemühte *). 
1 ges Guercino der sich seiner glänzenden , künstleri- 
Me shen Talente bewußt war, der alle Tiefen der Kunst 
Bas so 
nens 
s) Siehe was ich schon oben, als vom Giovanni Ans. 
drea Donducci detto Mastelletta die Rede war, bes 
merkt kabe, 
'achs Fiorill0's Geschichte d, zeich. Rünste 2. Il, 4 
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