Full text: Die Geschichte der Venezianischen, Lombardischen und der übrigen Italiänischen Schulen enthaltend (7. Abtheilung, I, 2. Band)

032 Geschichte der Mahlerey 
Schönheit. Seine zahlreichen kleinen Madonnen aths mä 
ten vollkommen den Geist der Schulen dieser Männer, Ga 
und eine derselben , welche im königlichen Pallast zu Dest 
Turin aufbewahrt wird , scheint selbst aus den Hän- Der, 
den des Andrea hervorgegangen zu seyn. Seine Far Tuc 
bengebung aber , wiewohl voll Grazie und Weichheit, gen 
ist schwach, und gleicht derjenigen, welche die Vorgäns sprr 
iger der Carracci in Bologna, vorzüglich Sabbatini wei 
besaßen. Wenn man nun in Erwägung zieht , daß er abe) 
diesem Künstler, was die Schönheit und Grazie seiner 
Köpfe betrifft, ungemein ähnlich ist, und durch einige 
Zeugnisse beweisen könnte , daß er in Bologna. studiert aud 
Habe, sd wird man mit der größten Wahrscheinlichkeit aus 
behaupten dürfen , daß kein andrer als Sabbatini sein zu * 
Tehrer gewesen sey. Ich habe aber schon an einem an har 
dern Orte bemerkt, daß sich zwei Mahler in ihrem zwo 
Styl eben so gut gleichen können, als zwei verschies soll 
dene Schreiber in der Form ihrer Charactere." ich 
. rich 
| Delila Balle behauptet, die Manier des Caccia 38 
sey von der des Leonardo, Correggio, Parmigianino rhei 
und Andreg del Sarto abgeleitet. Wiewohl ich keine wer 
“Werke dieses Künsilers gesehen habe , so will ich doch wei 
demerken, daß mir Lanzis Gründe nicht hinreichend Hei 
zu seyn scheinen, um ihn der Schule der Carracci ab sere 
zusprechen. Es haben sich in derselben viele Künsiler der 
gebildet, von denen man nicht behaupten kann, daß dre 
ie die Zeichnung ihrer Lehrer vollkommen erreicht B( 
hätten. Albani und Zampieri waren Schüler der [Set 
Tarracei, und zogen ebenfalls den Römischen Styl [3eo 
em Parmesanischen vor. Daß man endlich in seinen 
Zändschaften eine gewisse Nachahmung des Brill wahr 
immt, darf uns nicht befremden , weil dieser Künst: 
ler eine geraume Zeit hindurch mit vielen andern Flams 
emändis
	        
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