238 Gregor a St. Vincent.
einen Prinet , einen grossen Halbkreis und einen kleis-
nern „“ ein Perpendikel auf die gerade Linie durch den
Punct, berührt beyde, und er meynt , beyde Berühe-
rungswinkel sind gleich. Dieses darzuthun zieht er
aus dem Puncte eine gerade Linie welche beyde Halb-
preise schneider 3 sie macht mit der aufwelcher die Durche
messer liegen offenbahr eben den Winkel, man mag sie
als Sehne des grössern, oder als Sehne des kleinern
betrachten , das bleibe wahr, wenn auch die schnei-
dende Linie mit der auf welcher die Durchmesser liegen
immer größere und grössere Winkel macht, daraus
schließt er, der Winkel mit dem Durchmesser sey bey einem
Halbkreise so groß als beym andern, folglich auch der
Winkel welcher jedem zum rechten fehlt.
Das Buch hat sechs Theile. Ueber denomiga-
tores rationum. Was von Berhältnissen zwischen vier
Gliedern gilt, gilt auch von Verhältnissen der Ver-
hältnisse. Multiplication der Verhältnisse. Propor-
tionen von Nechtecken, die aus mancherley Zusammen-
seßung der Verhältnisse entsiehn. Was den geome-
trischen Proportionalitäten mit arithmetischen Verrich-
eungen gemein ist. Cigenschaften der terminorum
proportionalium , Continuation der Verhältnisse , al?
lexley Multiplicationen der Berhältnisse. 172 Säße,
D3as bey ihm vorerwähntermaassen denomina-
tor rationis heißt, ist : der Quotient den man bekömmt
wenn man das vorhergehende Glied mit dem folgenden
dividirt. Die Schwierigkeit der Geometern habe
vermutblich blos darinn bestanden, daß dieser Quo-
tient sich nicht arithmetisch angeben läßt wenn er irra-
tional ist , und er hebr sie, da er ihn durch eine ges
rade Linie ausdruckt, dadurch sich auch eine Jrratio-
nalgrösse darstellen läßt.
Der
«7