336 Keplers Leben.
vor konnte ich nicht mit ihm sprechen, wegen Verdacht
der Pest, ward ich mit allen meinen Begleitern vers
hindert.
. Das in diesem 8 erzählte schreibt K. Crügern im
295 Br. 16253 Linz 1. May. Und nun eine Menge
astronomischer Rechnungen und Nachrichten.
Keplers Bibliothek ward auf Anstiften der Je-
suiten versiegelt, da sie Bücher die Religion betref-
fend enthielt, der mathematischen Gebrauch ward ihm
frey gelassen. Das findet sich in einem Briefe Schickards
v. 29. Jul. 1626. Hr. Pr. Schnurrer hat selbigen
Hr. Dr. Stäudtin angezeigt (unten 59).
36. Die Reise nach Passau erfolgte 1626. Die
Bauern hatten einen Aufstand erregt, und belagerten
Linz. " Nach aufgehobener' Belagerung reiste Kepler
ab „. ließ seine Familie zu Regenspurg , und begab sich
nach Nürnberg , zu Philipp Eebrechten, (G. d..M.
111. B. 303 S.) mit dem er der Tafeln wegen Briefe
gewechselt hatte. Im September ging er nach Frank-
furt dann nach Ulm , Regeuspurg, kam im December
nach Prag.
37. Da erhielt er von Ferdinand Il. 4000 Gul
den , und die Erlaubniß sich zu Herzoge Albert, dem
sogenannten Friedländer zu begeben, der Mathematik,
und besonders Astrologie sehr liebte. Der Kaiser hat-
te ihm bey demselben den Rückstand der Besoldungen
angewiesen, der ad duodecim millia forenorum mo-
netae caelareae gewachsen war. In eben dem Jahre
schenkte ihm der Großherzog von Florenz eine golds
ne Kette.
38. Er begab sich zum Herzoge nach Sagan in
Schlesien , wo er Einiges drucken, ließ.
Der Friedländer sah das Herzogthum Mecklen-
burg schon als das seinige an, so ward auf seinen Be-
fehl