366 FKeplers Seelen d. Some u. Erde.
mit als Physik angesehen, das leitete ihn auch mit zu
dergleichen Vorstellungen.
- Ueber gegenseitiges Verhalten der Umlaufszeiten
und mittlern Entfernungen , hatte er manche geometri-
sche und arithmetische Versuche angestellt, bis ihm ei-
ner glückte. Harmonicor. L.V, p. 189. Er-bemerkt
eben dieses Verhalten in Beziehung auf den Jupiter,
bey den Jupitersbegleitern. Epit. Allr. L.IV. p. 354.
Keplers Seelen der Sonne und Erde.
62. In Epit. L.1V. p. 5143 führt K. folgende
Gründe dafür an daß im Körper der Sonne eine See-
le sey: Das Leuchten der Sonne scheint ihm von einer
kräftigen Seele herzurühren, die eine so hartnäckige
Materie bewältiget und entzündet, Eine Seele nimmt
er eher an, als formam inanimam , weil Entstehen
und Zergehen der Sonnenflecken, und ungleiches Leuch-
ten der Theile zu unterschiednen Zeiten darthun es sey
nicht eine stetige immer gleichformige Energie in allen
Theilen der Sonneukugel, sondern Bewegung und
Abwechslung , wie auf der Erdkugel aus deren Ver-
änderungen er auch eine Seele schloß Harmonicor. IV,
B. 7. Cap. Licht ist mit Seele verwändt , bey uns,
wird nichts entzündet, das ist: leuchtend , quod non
ab anima aliqua in corpore fuerit prognatum, vtligna
ab anima slirpis , spiritus vini ab anima vegetante vi-
tis, scintillae ex ferro et lapidibus , quae res sunt ex-
codlae in, visceribus terrae , ab anima terrae,
. Nec alind suadere videtur solis officium, in
mundo, vt fsicut omnia illuminaturus , lucem est sor-
titus in suo corpore, sic omnia calefadurus calorem,
omnia viuificaturus vitam etiam ipse corporalem, om-
Dia moturus , principium et ipse motus, et fic ani«
mam in ss habeat.
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