102 1. Geschichte der Physik bis zu Cartesius.
em , welches er mit vieler astronomischer Geschic>- .
ichkeit zur Erklärung der Phänomene anwendet, hat .
daher auch den Nahmen des Ptolemäischen Systems |
erhalten. Die meisien seiner Gründe für die Hypo- 34
these, daß die Erde unbewegt im Mittelpunkte stehe, Fn
ind von dein Mangel einer Parallaxe an den Fixster-
nen hergenommen. Den beyden Pianeten Venus und ir
Merkur giebt er die Stelle unter der Sonne, um sie in
[s beständige Begleiter derselben nicht auf einerley 0
Seite mit den übrigen Planeten, die ihr bisweilen oe
entgegengeseßt sind, zu bringen. Ueberhaupt beruhet ni
seine Meynung von der Bewegung der Planeten ganz) 0,
darauf, daß derjenige Planet der Erde am nächsten I,
seyn müsse, welcher seine kreisförmige Bahn am schnell (ERN
sten durchlaufe , wie dieß offenbar am Monde und an m
der Sonne erhelle; jener müsse nämlich der Erde näher je
als diese seyn , weil er die Sonne versinstere; auch der zt
aturn beweise dieß, welcher am langsamsten sich be- Dm
vege , und wegen seines schwachen Lichtes für den ent? Ki]
ferntesten gehalten werden müsse. Die obern Planeten |
läßt er in Epicykeln gehen, und er sucht daraus die ;
ungleichen , rückgängigen und vorwärts gehenden Be- 194
egungen , imgleichen den zweymaligen Stillstand D
derselben zu erklären, so wie es den Beobachtungen ve
dllig gemäß sey. Allein bey alle dem läugnet doch |! 14
Prolemäus selbst nicht, daß alle diese Bewegungen 103
ehr verwickelt sind. Doch, sagt er, die Weltkörper wn
wären noch lange nicht so schwer zu bewegen, als es ne
ns schwer fiele, ihre Bewegungen einzusehen 3 das
Tinfache im Weltbaue habe eine ganz andere Beschaf» m
enheit, als in den Werken der Menschen, und man
tüsse dabey immer mehr auf die genaue Darstellung DE
der Erscheinungen Rücksicht nehmen, als auf andere Eu
Absichten. Nachdem aber in der Folge die astrono- 0;
mischen