128 III, Gesch. d. Phys. innerhalb Newtons Zeitr,
IBenn man diese Säße zugesteht, so wird man in die „14 MW
Nothwendigkeit verseßt , anzunehmen, daß das Licht mat
aus wirklichen materiellen Theilen besteht, auf welche Flatau
andere Körper durc; Anziehung und. Zurückstoßung Heri)
wirken. Über auch dieß zugegeben , so. scheint doch. Mor dd
Newtons Erklärung noch nicht befriedigend genug sü
zu seyn. Denn aus dem Saße, daß das Licht in eis srahle
nem dichtern Mittel eine größere Geschwindigkeit durc<s enden]
Anziehen erhalte, als im dünnern , scheint zu folgen, vm dd
daß das Licht in einer brechenden Materie von größe GMD Z
xer Dichtigkeit allemal stärker , als in der von gerins ZU
gerer Dichtigkeit gebrochen werden müsse, weil sich 4 0
nach Newton's eigenen richtigen Säßen die Anzie-Püüi
Hungen wie die Massen verhalten. Allein dieß ist ofs fol,
fenbar der Erfahrung entgegen , welche lehrt, daß sich |
die Größe der Brechung nicht nach der Dichtigkeit dex te
brechenden Materie richtet, ob es gleich Newton Fn
darzuthun sich bemüht hatte. wi
Da Newton's Theorie überhaupt. anfänglig MiD
vielen Widerspruch fand , so ist es leicht zu vermuthen, iy
daß.man auch mit dieser Erklärung über die Zurücks: 0"
werfung, Brechung und Beugung des Lichts nicht. bs 17)
zufrieden war , und daß man andere Erklärungen versi"
suchte. Unter diesen gehört besonders diejenige, wel- |E"
<e der Herr von Leibnitz *) ausstellte. Dieser such- DUFT
te nämlich das Geseß der Strahlenbrechung, wie Fers- NN
mat, aus den Endzwecken der Natur zu erweisen. Mf
Er nimmt an, daß das Licht von einem Punkte zum 4
andern auf dem leichtesten Wege koinme ; die Leichtigs &
Feit aber hänge sowohl yon der Länge des Weges als es
auch von dem Widerstande der durchdringenden bre-
henden Materie ab. Mit Hülfe der Differenzialrechs v) 45
nung BE
3) Ada erudite Lipsi, 1682; P. 183.149: Te