III. Gesch. d. Phys. innerhalb Newtons Zeitt.
Aus diesen Fragen erhellet zur Genüge, daß N ews
ton dem Lichte, als materiellem Stoffe, alle allges
meine Eigenschaften einer Materie überhaupt zuschreibt,
wodurch es fähig ist, alle Erscheinungen , welche uns
ter gewissen Umständen an ihm wahrgenommen wets
den, hervorzubringen.
Verschiedene Brechbarkeit des Lichts.
- Kurz zuvor, ehe noh Newton mit dem gläs
sernen dreyseirigen Priema Versuche in einem dunkeln
Zimmer anstellte, batte bereits der Jtaliäner Gris
maldi zuerst die Bemerkung gemacht, daß das Fars
benbild , welches in dem dreyseitigen Prisma bewirkt
wird , eine länglichte Gestalt besiße. Allein er hatte
daraus noh nicht auf die verschiedene Brechbarkeit
des Lichts geschlossen (Th. 11, S. 152.). Newton,
welchem Grimaldi's Beobachtung noch unbekannt
war , gieng auch bey diesem Gegenstande viel weiter,
als alle seine Vorgänger. Im Jahr 1666 nämlich,
als er sich mit Schleifung optischer Gläser beschäfs
tigte , verfertigte er sich auch ein dreyseitiges gläsernes
Prisma , um die bekannten Erscheinungen der Farben
einer nähern Prüfung zu unterwerfen. Er brachte
daher sein Prisma vor die Defnung eines Fensterlas
den in einem dunkeln Zimmer , durch welche Sonnen?
licht fiel und im Prisma so gebrochen ward , daß hins
ter ihm. die gebrochenen Strahlen auf eine Wand
kamen. Die auf solche Art im Prisma hervorges
brachten sehr lebhaften Farben vergnügten ihn anfängs
lich ungemeinz nachdem er aber das Bild genauer
betrachtete , so siel ihm die länglichte Gestalt desselbew
als. etwas sehr wunderbares auf, welche nach den ges
wöhnlichen Geseken der Brechung kreisrund hätte seyn
müssen , weil die Defnung , durch welche das Licht ins
dunbz