38344. 1V. Von Newton bis Priestley.
änderungen , so erfordern wir allemal das Daseyn einex 1198
Ursache ; denn wenn wir sie selbst hervorbringen wollen, ae
so füblen wir die Ursache in uns, und sehen auch in 5
andern Fällen , daß Ursachen dazu verwendet werden, De:
Die sonst etwas anders, als z, B, Druck, Spannung
NU. d. gl. bewirkten , welche aber dieß zu bewirken aus ;
genblicklich aufhören , sobald sie sich auf solche Aendes
rungen verwenden, "Ist keine solche Ursache da, so ED
sehen wir auch die Körper in ihrem vorigen Zustande [7]
beharren. Da also ein Körper , um in seinem vorigen 747
Zustande zu beharren , keiner besondern Kraft bedarf, Fun)
so ist Trägheitskraft ein Ausdruck ohne alle Bedeutung. ep
Den Sak , daß die Trägheiten den Massen proportios (m
nal sind, erklärt Kästner so; es werde eine doppelte, Dit
Dreyfache, vierfache Kraft erfordert, einem Körper von w
Doppelter , drenfacher , vierfacher Masse eine gewisse perl
Geschwindigkeit zu geben, als einem Körper von eins m
facher Masse eben .die Geschwindigkeit beyzubringen 01
nothig ist, == Allein meiner Meynung nach liegt dies eid
ser leßkte Saß in dem Begriffe der Trägheit gar nicht, cont
wie am gehörigen Orte weiter gezeigt werden soll. = Nous
Kästner glaubt nämlich , wie alle diejenigen , welche ment
seiner Vorstellung von der Trägheit Beyfall gegeben ve
haben , daß ein Körper , der entweder an einem Faden der)
aufgehangen worden, oder auf einer Unterstüßung liege, md
seiner Schwere gänzlich beraubt sey, und er nun als 190
ein nicht schwerer, sondern als ein bloß träger Körper 7
anzusehen wäre; ein ankommender Körper habe also
bloß die Trägheit desselben zu überwinden, „„
Newton hatte sein zweytes Bewegungsgeseß,
oder Axiom, daß nämlich jede Geschwindigkeitsände-
rung der wirkenden Kraft proportional ist, ohne Bes
weis als nothwendige Folge des Grundsakßes angenom»
men,