122 IV. Von Neiton bis Priestley.
Schwungbewegung an sich keinen Einfluß hat. Vers .
suche mit Pendeln im luftleeren Raume hat Der-
bam?) angestellt. Bouguer %) giebt die Länge des
Sekundenpendels für Paris 440,67, am Aequator
439,21 Lin. an. Auch widersteht dichtere tuft stärker,
als dünnere. " Bouguer*s Pendel, welches Bogen '
von 2 Zoll beschrieb , ward auf dem Pichineha erst
nach 22 bis 23 Minuten so stark retardirt, daß die ;
Bogen 'nur 1 Zoll betrugenz am Gestade des Meeres 156%
in dichterer Luft geschahe dies schon in 14 bis 15 Mis jl bet
nuten. Indessen bemerkt Bouguer , daß der Wider- my
stand der Luft keinen merklichen Einfluß darauf habe, „Dt
daß die Schwünge ungleichzeitig würden 3. denn wenn us
gleich die. Dauer des Niederganges durch diesen Wider» 00
stand etwas länger werde, so werde doch die des Aufz? ud
steigens dadurch wieder kürzer. Eine ganz andere Bex eien
wandtniß aber habe es mit der hydrostatischen Wir» 14
fung der Lust, wodurch ein Theil der Graviration des 4 Vel
Pendels aufgehoben werde. Dadurch, daß vas Pen-
del Luft aus der Stelle dränge, verliere es einen Theil
des Gewichts, und bewege sich mit einem Berluste aud
der Gravitation. Daher sey zu der beobachtenden fäns s<e 1
92 des Sekundenpendels noch etwas hinzuzuseßen, um der Ve
die känge dessen zu finven, das iim leeren Mittel schwins ben det
ge. Dieser hinzuzusekende Theil verhalte sich zur Länge Gang:
des einfachen Pendei3 in der Luft, wie das specifische (nwärts
Gewicht der Luft zum specifischen Gewichte der Mas auf wag,
terie, woraus das Pendel bestehe. 7 4 Urt
Auch. wegen der Wirkung der Centrifugalkraft | |
auf der Erde, welche von der Umdrehung der Erde um
ibre Axe herrührt, erfordere die Länge des Sekundens-
pendels
p) Philofoph, gru 10. 204. un
q) Traite de/ la figure de la terre, 3 Paris 1749. 4+
S. 399. ff.