r48 IV. Von Newton bis Priestley.
Bilfinger 9 suchte die Größe der Friktion auf Reib
eine andere Art, als Amontons, zu bestimmen. Er jem Ze
erhob nämlich, die Fläche, auf welcher der Körper lag, «pi
an dem einen Ende, so daß sie gegen den Horizont eine vit
schiefe Lage erhielt. Vermöge ' der Theorie der schies
fen Fläche sollte der Körper schon bey dem geringsten
Neigungswinkel herabgleiten ; wegen der Friktion äber |
thut er dieß erst, wenn dieser Winkel eine gewisse Yum
Größe erreicht hat. Den größten Winkel, unter wels id
<hem der Körper noch liegen bleibt, nennt Bilfins vn R
ger den Ruhewinkel (angulas quietis).. Bey dies am
sem Winkel wird der Körper. eben so stark zur Bewe- Re
gung getrieben, als ihn das Neiben zurückhält, und 90
man findet durch gehörig angestellte Betrachtung , daß '
sich das Reiben auf der wagrechten Fläche zum Drucke
verhalte , wie die Tangente des Ruhewinkels zum Sis 7
nus totus. . Bilfinger fand den Ruhewinkel alles "
mal zwischen 12 und 15 Grad, woraus, weyn das zie
Mittel 13X Grad angenommen wird, die Größe des wt
Reius = 0,24 oder fast T des Drucks folgt. *
+ Nach eben diesen Gründen ist die Friktion auch “
von Belidor *) untersucht worden. Dieser fand ip
durch seine Versuche den Ruhewinkel 189 20", wels
c<es Amontons Bestimmung von 133 sehr'nahe
kommt. een
- Euler *) erinnerte aber, daß diese Methode, .
die Größe der Friktion zu bestimmen , keine große
Schärfe geben könne, man müßte vielmehr den Körper
von der schiefen Ebene herabgleiten lassen, und das
- Reis
'd) Comment. Petrop, T. 11-p. 403 s9q«
e) Archite&, hydraul. liv. 1 Chap.11LS, 224.
f) Sur le frottement in den M&moir, de Prufse 1748. P-
122 sqq.