Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, I, [2], 4. Band)

502 „IV. Von Newton bis Priestley. 
genau, als er es damals messen konnte, die Brechung BE: 
durchs Wasser etwa I von der durchs Glas, Er ges 
steht freylich , daß er die Maaße nicht sehr genau ges 
nommen habe, weil seine Absicht damals nicht sowohl | 
gewesen sey, die Größen genau zu messen , als vielmehr 
zu zeigen, daß die Zerstreuung der farbigen Strahlen 
Durch verschiedene Marerien sich gar nicht wie die Bres 
<ung verhalte, und daß es möglich sey, eine Brex 
chung hervorzubringen, ohne daß das Licht im gerings 
sten zerstreuet werde. Ueberdieß bemerkt Dollond 
noc< , daß er Objektivgläser aus zwey Stücken , mit ( | 
Wasser dazwischen, verfertigt habe. Diese hätten seiner 
Erwartung gemäß keine Farben verursacht, allein dens ki 
noch viel Undeutlichkeit übrig gelassen, die aber , wie m. 
er bald eingesehen, von der Kugelgestalt, weil die Halbs 
messer der Flächen zu klein hätten genommen werden 
müssen, hergerührt habe. 
Da nun alle diese Versuche deutlich zeigten , daß 
verschiedene Materien das Licht sehr ungleich , in Abs 
sicht auf ihre brechende Kraft überhaupt genommen, zers | 
streuen, so fing Dollond an zu muthmaßzen , vy 
daß diese Verschiedenheit sich auch an verschiedenen ona) 
Glas - Arten änßern möchte, besonders weil die Er- m 
fahrung schon gelehrt hatte, daß einige Arten sich weit | 
besser zu den bisher gewöhnlichen Objektivgläsern als wN 
undere schicfen ; und weil man diese verschiedene Güte 
bis dahin nicht hinreichend erklärt hatte, so vermurhete | 
er mit desto größerer Zuversicht, daß die verschiedene 
Detstreuung des Lichts bey einerley Brechung sie vers 
ursachen müsse. 
Das nächste also, was er sich vornahm , war, 
Prismen von verschiedenem Glase zu schleifen , und sie 4 
au einander zu legen , so daß die Brechungen nach ver- 
schies
	        
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