Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, I, [2], 4. Band)

554 IV. Von Newton bis Priestley. 
Werke redet , daß man die Pigmente nicht nach dem 
Gewichte, sondern nach dem Volumen mit einander Ch 
vermischen mösse. Zu den Grundfarben nahm er Car» nau: 
min „' Berlinerblau und Königsgelb, verglich ihre u 
specifischen Gewichte , die er folgeweise ein wenig kleis 
ner als Eins, Tins und Zwey) fand, und- urtheilte 
aus ein Paar Proben , daß die Intensität dieser Pigs 
mente gleih wäre, da sie nach ihrem Volumen mit | 
einander gemischt, ein Rothgelb , ein Grün, und Cin rn 
Biolet gaben , welches sich :weder auf die eine, noch dian m 
auf die andere Seice neigte: ' Nun nahm er bey der dm; v 
Mischung zu einem Theile Gelb immer doppelt so viel Bern 
Könizsgelb am Gewichte, als.von dem Berlinerblau wd» 
:am Gewichte zu einem Theile Blau , und zum Roth yG 
ein klein 'wenig ' Carmin-''weniger , als vom Ber- 
linerblau zu eben so viel Blau hätte genommen wer? 
den müssen. | 
Lichtenberg, welcher die oben angeführte Mays- 
er'sche Abhandlung herausgab, bat derselben sehr schäße 
bare Anmerkungen beygefügt. Er föhrt an, daß "1 
Mayer, wie aus einem von ihm selbst ausgemalten 70 
Farbendreyecke erhelle, zu den Hauptfarben Bergzius " 
nober , Königsgetb und helies Bergblau gewählt has | 
be. Auch theilt Lichtenberg seine eigene Methos " 
de mit, solche Farbendreyecke zu verfertigen. - "Dieser rt 
brauchte theils die Mayer"schen Grundfarben, nachs. 
dem er ihre Stärke in den Mischungen durch's Abwäs M 
gen. erforscht. hatte, trocken; theils- machte,er Bergs "1 
zinnober , Gummigutte und Berlinerblau dünne mit 
Wasser an, und überfuhr damit die Felder seines Dreys 
ecks so oft , als es die Menge der Theile der Farbe in 
jedem Fache erforderte. . Auf diese Art hat er dem 
Werke ein Muster eines ausgemalten Dreyecks.von 28 
Feldern beygefügt. | 
tams
	        
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