592 IV. Von Newton bis Priestley.
Man-wird'aber mm fragen, ob nicht die eben anger
führten Winkel ziemlich anders würden ausgefallen
seyn; wenn völlig durchsichtige Gläser hätten genom?
inen werden fönnen ? Allein Lambert zeigt aus
noch andern 'Versuchen und 'der darüber angestellten
Rechnung, däß der Unterschied der Winkel in beyden
Fällen ' fo klein seyn müsse, daß er gegen die Fehler)
welchen die Versuche selbst unterworfen sind ,/ nicht zu
rechnen ist, und daß die Winkel selbst mit den durcht
sichtigsten Giäsern nicht genauer hätten bestimmt wers :
den können. ' Der Verlust des Lichts wegen der Uns
durchjichtigkeit verändert das Verhältniß M : N, wor» ?
auf es hier eigentlich ankommt ,. nicht merklich, wentt-
gleich die Größen M und N selbst sehr dadurch leiden.
Er verbessert" die Winkel auch durch eine graphische
Operation , wodurch er die“ kleinen Anomalien 'in der
Foörtschreitung dieser Winkel wegnimmt. Diese sind
aber bey den meisten unbeträchtlich 3 nur bey dem- leßs
ten, der nothweiidig größer seyn müßte, beträgt die
Verbesserung so viel als 11 Minuten. Nun ist aber
noch das schwerste zurück, nämlich zu bestimmen , wie
die Größen p und q von den Einfallswinkeln abhän
gen. Hier ist alle Theorie vom Lichte so.unzulänglich,
wie nur irgend eine, und Lambert konnte "nichts
weiter thun , als die seinige nach den Erfahrungen eins
zurichten , ohne sie a priori beweisen zu können. * Sie
enthält folgende Stücke. Das Licht wird durch die
Brechung nicht plöklich von seinem Wege abgelenkt ,
sondern es wird allmählig gekrümmt , bis es die Richs
tung erhält; mit welcher es in dem zweyten Mittel
fortgeht. Man muß sich demnach auf beyden Seiten |
der brechenden Fläche einen Raum vorstellen , der von
den parallelen Flächen (lig. 59.) CL, AB eingeschless
sen ist, zwischen welchen die Brechung und Zurück
Wers :