632. „IV, Von Newton bis Priestley.
Auch über die krystallene Feuchtigkeit, sowohl wa
bey Menschen als bey Thieren, bat Petit ') eine Men- “De
ge schälßzbarer Untersuchungen gemacht. Bey Schlans
gen und Fischen fand er sie fast kugelrund ; linseuför?
mig aber bey allen andern Thieren , die er untersucht ;
hatte. Die Vorderfläche war nie so erhaben, als die
Hinterfläche,
Bey allen Thieren wird, wie Petit bemerkte, .
die keystallene Feuchtigkeit mit den Jahren fester. In
neugebornen Kindern ist sie wie eine kalte Gallerte.
Im funfzehnten oder zwanzigsten Jahre ist sie von eis
nem gleichförmig dichten Gewebe, nimmt in der Folge
zwar an Festigkeit zu , wird aber doch in der Mitte -"-
höher als nach) dem Umfange hin. Beym Menschen
ist sie nicht so dicht, wie bey den Vögeln, vierfüßigen
Thieren und Fischen, welche der Ordnung nach eine
festere keystallene Feuchtigkeit besizen. In den Fischen
ist der innere Theil fast so hart wie Horn; dagegen
ist aben der äußere Theil weicher, als in jedem ans
dern Thiere , und nur eine schleimige Substanz.
4 Die Ursache, warum die keystallene Feuchtigkeit
än der Mitte am dichtesten ist, hat D. Porterfield*")
auf folgende Art angegeben. Die Lichtstrahlen, sagt
er , welche zunächst dem Rande derselben auffallen,
werden wegen der größern Schiefe stärker gebrochen ,
als diejenigen , welche um die Mitte näher bey der
Ape eintreffen. Darum wird der Vereinigungspunkt |
der leßtern entfernter seyn, als der erstern, so daß sie
unmöglich alle auf einem Punkte der Neßhaut, wie
es zum deutlichen Sehen erfordert wird, zusammen
kommen können, Die daraus entstehende Undeutlichs
wa. Leit
1) Hifßtoire de Acad. roy. de Paris, 1739. 2
in) On the eye, Vol. p. 439.