732 IV. Von Newton bis Priesiley. ' *
nach dem Verhältnissezder scheinbaren Sröße der Stellen,
welche sie an dem Himmelsgewölbe einnehmen, schäken, Ww
weil wir zwey Monde an diesen Stellen nicht zugleich se»
hen, und weil es noch nicht ausgemacht sey, daß wir | .
den Mond gerade an das scheinbare Luftgewölbe seßten. | .
"Wenn nicht der zuerst angeführte Grund im Wes! |
ge stände, so wäre er geneigter, der vom Herrn von
Haller 2?) gegebenen Erklärung beyzutreten , die sich|
darauf gründet, daß überhaupt Körper in der Höhe, 4
kleiner scheinen, als auf der Ebene. Denn er glaube, , m
wohl, daß ein Kirchthurmsknopf auf die Erde herunter, Tü
gebracht größer erscheinen möchte , als er in der Höhe,
schien. Man habe nämlich auf der Cbene oft Gelegen, -
heit , denselben Körper sowohl nahe, als in der Ferney E
zu betrachten, und daher präge sich der Seele ein ges x EN
wisses sinnliches Bild von seiner Größe ein, wie sie).
es in einer bequemen Entfernung gefaßt habe, so daß wir,
deßwegen überhaupt. die Körper auf der Ebene für viel?
größer zu halten gewohnt seyn möchten, als sie uns 4
in der Höhe in eben der Entfernung vorkommen wür:
den. Mit der größern scheinbaren Größe verbänden*
wir zugleich den Begriff der kleinern Entfernung. | a Orfd
Man müßte noch den Versuch machen, sagt er, eine hy m vw
brennende Fackel sowohl in der Dämmerung als beyßbß vg,
dunkeler Nacht zu betrachten, um zu sehen , wie ihre » » yy
scheinbare Größe und Entfernung sich in beyden Fäl hun 13 py
len verhielten. Wiewohl, wenn es an der Dämme hrg; > zz,
rung läge, der Mond in jeder Phase zur Zeit der "im, ie
Dämmerung größer erscheinen müßte, dem 1.004 6
"Die verschiedenen Meynungen der Naturkündis fulfen 5
ger über das Schielen hat Jurin ") zu widerlegen
gesucht, Ee
q) Phyfiologia, Tom, V. p,. 321. 48
r) Smith's Lehrbegriff der Optik durch Kästner S- dm . zw
3052 in: 048 Sind +.