736 IV. Von Newton bis Priestley.
uabbafel!
Hens'untersuchte, so fand er , daß sie bey weitem nicht ir "
jo nahe. oder so weit wie erwachsene Personen sehen
konnten, daß also mit zunehmenden Jahren die Gren? |
zew des deutlichen Sehens nach beyden Seiten hin ers
weitert werden 3 und dieses ist, sagt er, eine Urjache,
warum Kinder mehr als erwachsene Personen schielen.
SBenn die Ungleichheit. der Augen nur 55 oder gerin-
ger seyn darf, um bey einer. kleinen Entfernung der
Grenzen des deutlichen Sehens das Schielen zu vers
Ursachen, so muß sie 3 oder noch größer bey einer
größern Entfernung der Grenzen seyn, um diesen
Fehler hervorzubringen, der deßwegen mit den Jahren
abnehmen mag.
Sind die Augen eines Schielenden nicht zu viel
Unterschieden, so würde, nach seiner Meynung , die
einfachste, nätürlichste und sicherste Art zu belsen, seyn,
daß man das güte Auge einige Zeit bedeckt halten lies
ße. Dadurch würde das verdrehere Auge gezwungen ,
sich anzustrengen, und sich selbst gerade nach den Ges
genstäuden zu richten, so daß diese Iichtung ihm allmähs
lich ganz natürlich fallen würde. Cinige Okfulisten sols
len jich, wie er gehört hatte, dieser Art mit gutem
Erfolge bedient haben; doch räth er an, ehe man das
zu "schreitet , sich wegen des Grades der Ungleichheit
beyder Angen wohl zu versichern, weil die Heilart uns
möglich gelingen kann, wenn die Unzleichheit zu groß
ist. Diesen Gedauken fand er auch zu seinem Vers
gnügen durch einen von Allen in dessen lyaopli uni«
versae medicinae angeführten Versuch bestätigt.
Die Ursache, daß Schielende gewöhnlich das
fehlerhafte Auge nach der Nase zu drehen, sucht er
darin, daß iu dieser Lage die Richtung der Axe dessels
ben sich so viel als möglich von der Richtung des guten
Auges EM5