750 IV. Von Newtott bis Priestley.
daß das davon zurückgeworfene Bild in den Brenne 1
punkt des Augenglases fällt, und durch dieses mittelst .
paralleler Strahlen betrachtet wird. Diese Art Mis b
Frosfope ist aber nicht so bequem zum Gebrauche , |
als die gewöhnliche; es ist auch nicht anders, als zu
sehr kleinen oder durchsichtigen Objekten dienlich, weil
wegen ihrer Lage zwischen dem Spiegel und dem Glase
zu viel Licht aufgefangen werden würde, wenn sie groß .
und undurchsichtig wären. |
“' Line ändere Art reflektirender Mikroskope hat 5
Smith ') angegeben. Die Einrichtung ist folgende:
Eig. 76.) AD ist ein großer Hohlspiegel, und ad ve
ein kleiner Convexspiegel , beyde in der Mitte bey BCE!
und bc durchbohrt. Sie haben beyde einerley Krüm-PP
mung oder find aus Schüsseln von gleichen Halbmesz y nee
sern geschliffen , zwey Zoll nämlich, so daß jedes |
Brennweite genau Einen Zoll beträgt. Sie werden
bende etwa 1X Zoll von einander gestellt, daß solcher
gestalt ein Objekt OPQ, das. ein wenig unterhalb des
LFleinen Spiegels angebracht ist, zwischen dem Brenns
punkte Fund dem Mittelpunkte E des großen liegt. Uns '
fer diesen Umständen werden die von P ausfahrenden
Strahlen PA, PD von dem großen Spiegel nach p ;
hin geworfen werden, wo sich das Objekt abbilden
würde , wenn der kleine Spiegel nicht die Strahlen .
auffienge. Weil diese nach einem Punkte p hinzielen, |
Der näher bey dem Spiegel als dessen Brennpunkc f ist,
so werden sie nach P hin von diesem vereinigt , und es
entsteht daselbst das leßte Bild OPQ, welches durch
das Augenglas G von dem Auge in [ betrachtet wird.
Dieses Mikroskop, ob es gleich nicht zum Bes
sten ausgearbeitet war, that doch, wie Smith ver-
fichert,
1) Lehrbegriff der. Optik durch Kästner. S,.448 f.