784 „IV. Von Newton bis Priestley.
ursacht habe; einige Beobachtungen von Schulze 8)
aber beweisen, daß es das Silber gewesen seyn müsse.
Dieser barte nämlich Scheidewasser , worin etwas sehr
weniges Silber aufgelöst war , auf etwas Kreide, um
den Balduin'schen Phosphor zu machen, gegossen, und
zufälliger Weise diese Arbeit an einem Fenster, . in
welches die Sonne stark hinein schien, vorgenommen.
Zu seiner Verwunderung veränderte sich die Farbe der
Oberfläche der Masse in eine in's violet fallende duns
kelrothe, während der im Schatten liegende Theil - '
diese Farbe gar nicht annaßm. Hierauf brachte er 1"
die Masse, mit noch mehr Scheidewasser angefeuchtet, 1
in ein Glas , sekßte dieß in das Sonnenlicht, und fand, " 133"
daß es auf der nach der Sonne gerichteten Seite gleiches 2
falls eine dunkelrothe in's Blaue fallende Farbe anus vlan 1
nahm. Aus verschiedenen Beränderungen, die er mit kim Mei
diesem Versuche vornahm, fand er sogleich, daß diese En
Wirkung nicht von der Hiße , sondern vom Lichte entz WW -
stand. Denn, als er einen feinen Faden an. dem Glas |
se, nach der Seite der Sonne, herunter zog, ward“ „ |
die Farbe der von dem Faden bedeckten Stelle nicht |
verändert, ungeachtet das Glas einige Stunden in der
stärksten Sonnenhiße gestanden hatte. - Er bedeckte '
das ganze Glas mit Papier, auf welchem er Buch- |
staben ausgeschnitten hatte, worauf in kurzer Zeit die
Schrift, nachdem das Papier weggenommen war, .
auf dem -kreidigten Bodensaße deutlich zu lesen war:
Dieses, sagt er, war ein artiger Versuch, den manche, ;
die den Kunstgriff nicht wußten, vergebens zu erkläs |
ren versuchten. : p
Die Ursache dieser Erscheinung liegt, wie er bes Anh der
merkte, weder an dem Scheidewasser, noch an der
Kreis
g) Ada Academ, Caesar, Vol.1. p. 5328. iqg. En