Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, I, [2], 6. Band)

" 1. Allgemeine Physik. 119 
das Seyn selbst , das in keinem endlichen Produks 
te sich ganz darstellt, und wovon alles Einzelne 
nur gleichsam ein besonderer Ausdruck ist. 
(Es kann also in keinem einzelnen Naturdinge, als 
solchem , das Unbedingte der Natur gesucht werden z 
vielmehr offenbart sich in jedem Naturdinge ein Prins 
! cip des Seyns, das nicht selbst ist. Daß nun aber 
Ndas Unbedingte überhaupt nicht unter dem Prädikat 
des Seyns gedacht werden könne, folgt von selbft 
„Lfd araus , daß es als Princip alles Seyns an keinem 
JEW 6 bern Seyn Theil nehmen kann. Denn wenn als 
1, 8 [es , was ist, nur gleichsam die Farbe des Unbedings 
4 ten ist, fo muß das Unbedingte selbst überall durch 
sich selbst offenbar werden. Da nun nach Principien 
der Transcendentalphilosophie alles , was ist, Cons 
( struction des Geistes ist, so ist das Seyn selbst 
nichts anders, als das Construiren selbst, oder, da Cons 
struction überhaupt nur als Thätigkeit vorstellbar ist, 
nichts anders , als die höchste construirende Thätigkeit, 
die , obzleich selbst nie Objekt, doh Princip alles Ob» 
jektiven ist. Die Transcendentalphilosophie weiß also 
von keinem ursprünglichen Seyn. Eben so wenig soll 
nun das Seyn in der Naturphilosophie etwas Urs 
sprüngliches seyn 3; der Begriff des Seyns als eines 
Ursprünglichen soll aus der Naturphilosophie schlecht? 
ZF yBbin eliminirk werden. Dieß und nichts anders sagt 
20; der Saß; die Natur soll als unbedingt angesehen 
jez) werden, 
098 (y 
rs Nun ist aber nach allgemeiner Uebereinstimmung 
| EM die Natur selbst nichts anders, als der Inbegriff al: 
>. Fe files Seyns; es wäre daher unmöglich, die Natur als 
py ein Unbedingtes anzusehen, wenn nicht im Begriff 
des Seyns selbst die verborgene Spur der Freyheit 
OO. gars
	        
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