Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, I, [2], 6. Band)

4 Geschichte der Physik seit Priestley 
und bestimmt dargestellt werden. Die Naturgeseße bes 4 Rat! 
ruhen aber bloß auf den Kräften der natürlichen Kör- lich, ! 
per, nämlich, wie auch selbst die Atomistiker annehs lic! * 
men müssen , auf Anziehung und Zurückstoßung; das- Erfu 
her müssen sie alle mittelst der Consiruktion der Be- wp 
griffe hergeleitet, d. h. mathematisch bestimmt werden, ds Kal 
Der unsterbliche Kant *) beweißt sogar, daß in jeder Zain ! 
besondern Naturlehre nur so viel eigentliche Wissenz 800 
schaft angetroffen werden kann, als darin Mathema- oft, 
tik anzutressen ist. Denn die eigentliche Physik er- te 
fordert einen reinen Theil, welcher dem empirischen zum „wann 
Grundeltegt, und einen angewandten, welcher bloß auf 
Erkenntniß der Naturdinge a priori beruht. Nun, sagt „“ 
Kant, etwas a priori erkennen , heißt, es aus seiner Wet 
Möglichkeit erkeunen. Die Möglichkeit bestimmter Nas ae 
furdinge- kann aber nicht aus ihren bloßen Begriffen nN 
erkannt werden; denn aus diesen kann zwar die Mögs " 
lichkeit des Gedankens (daß er sich selbst nicht widers 
spreche) , aber nicht des Objekts, als Naturdinges, ul 
erkannt werden , welches außer dem Gedanken (als | 
existirend) gegeben werden kann, Also wird, um die ' 
Möglichkeit bestimmter Naturdinge, mithin um diese wu 
a priori zu erkennen , erfordert, daß die dem Begrifs 3 
fe correspondirende Anschauung a priori gegeben wer? , .“ 
de, d. h. daß der Begriff construirt werde. Nun ist n . 
die Vernunsterkenntniß durch Construktion der Be- dien M 
griffe mathematisch. Also mag es wohl eine reine ve “ 
Philosophie der Matur überhaupt, d. ti. diejenige, WF: 
die nur das, was den Begriff einer Natur im alls ie 
gemeinen ausmacht, untersucht, auch ohne Mathemas Wi 
tik möglich seyn, aber reine Naturlehre über bestimm? 
te 
e) Methaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft. 
Riga 1787. 8. Vorrede. 1X,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.