4 Geschichte der Physik seit Priestley
und bestimmt dargestellt werden. Die Naturgeseße bes 4 Rat!
ruhen aber bloß auf den Kräften der natürlichen Kör- lich, !
per, nämlich, wie auch selbst die Atomistiker annehs lic! *
men müssen , auf Anziehung und Zurückstoßung; das- Erfu
her müssen sie alle mittelst der Consiruktion der Be- wp
griffe hergeleitet, d. h. mathematisch bestimmt werden, ds Kal
Der unsterbliche Kant *) beweißt sogar, daß in jeder Zain !
besondern Naturlehre nur so viel eigentliche Wissenz 800
schaft angetroffen werden kann, als darin Mathema- oft,
tik anzutressen ist. Denn die eigentliche Physik er- te
fordert einen reinen Theil, welcher dem empirischen zum „wann
Grundeltegt, und einen angewandten, welcher bloß auf
Erkenntniß der Naturdinge a priori beruht. Nun, sagt „“
Kant, etwas a priori erkennen , heißt, es aus seiner Wet
Möglichkeit erkeunen. Die Möglichkeit bestimmter Nas ae
furdinge- kann aber nicht aus ihren bloßen Begriffen nN
erkannt werden; denn aus diesen kann zwar die Mögs "
lichkeit des Gedankens (daß er sich selbst nicht widers
spreche) , aber nicht des Objekts, als Naturdinges, ul
erkannt werden , welches außer dem Gedanken (als |
existirend) gegeben werden kann, Also wird, um die '
Möglichkeit bestimmter Naturdinge, mithin um diese wu
a priori zu erkennen , erfordert, daß die dem Begrifs 3
fe correspondirende Anschauung a priori gegeben wer? , .“
de, d. h. daß der Begriff construirt werde. Nun ist n .
die Vernunsterkenntniß durch Construktion der Be- dien M
griffe mathematisch. Also mag es wohl eine reine ve “
Philosophie der Matur überhaupt, d. ti. diejenige, WF:
die nur das, was den Begriff einer Natur im alls ie
gemeinen ausmacht, untersucht, auch ohne Mathemas Wi
tik möglich seyn, aber reine Naturlehre über bestimm?
te
e) Methaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft.
Riga 1787. 8. Vorrede. 1X,