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7. Allgemeine Physik. b. vom Schalle. 573
Was die merkwürdige Erscheinung der soge!
nannten Aeolsharfe oder Wetterharfe betrifst, so be
| ruhen ihre Töne vorzüglich auf Transversalschwingun
| gen, ob- man gleich vermuthet hat, daß vielleicht Lom?
gitudinalschwingungen die Ursache hievon seyn möch!
| ten. Gewöhnlich wird Kircher für den Erfinder
der Windharfe angegeben. Das Ideal aber , durch
ein Saitenspiel, dem Winde ausgesekt, harmonische Tös
4 ne hervorzubringen, ist seit Kircher s Zeiten wenig
; oder gar nicht ausgeführt worden, bis endlich um das
|] Jahr 1780 in England wieder daran gedacht wor»
de MUD en ist. Zichtenberg giebt aus William % 93
5 es 7) im Göttingischen Taschenfalender 1789. S.
" 129. f. folgende Nachricht davon: Pope hatte im
der FÜ Eustathius bemerkt , daß der Wind, wenn er auf
- "Oy gespannte Saiten stößt , harmonische Töte hervorbrins
M ge. Dadurch ward ein Schottischer Componist, O8?
„DE wald, veranlaßt, die Sache zu versuchen , hörte ends
(Qn de lich nach vielen vergeblichen Versuchen seine Laute
Unaungen tönen , als sie an die Oessnung eines nur etwas ges
iner dias lüfteten Ausschiebfensters gelegt war, und zog dar
aus den Schluß, daß alles auf einen dünnen, aber
pam teh breiten Luftstrom ankomme. Er spannte also in ei?
Fn nem schmalen, etwas hohen und langen Kasten von
MWn trockenem Tannenholze, welcher unten einen Resonanz»
Ene boden hat, über zwey Stege, die nahe an den schmar
| Geseke len Enden einander gegen über liegen, 8 bis 10
u IN Darmsaiten, alle im Cinflange nicht allzustrass auf.
En Eine der breiten Saiten läßt sich aufschieben, so
We daß man einen dünnen, aber breiten Luftstrom quer
Fe auf die Saiten leiten kann, Um diesem den Durch»
ia ganz
os y) Physiological disquisitions or discourses on the natural
philosophy of the elements, Lond, 1781, 4.