808 V. Von Priestley bis auf d. neuesten Zeiten,
beyden Gegenstände gemachten Entdeckungen machte 0
sich la Place über die schwerste Aufgabe der ganzen u
Mechanik des Himmels, und nahm dabey allein 7
die Vorausseßungen an, daß das Meer - die ganze Or
Erde bedecke, und daß es bey seinen Bewegungen Al
nur kleine Hindernisse finde, Die Resultate, welche 4
er daraus ziehen konnte, stimmten mit der Erfahrung,
besonders in Ansehung des kleinen Unterschiedes, wels
cher in den französischen Häfen zwischen den beyden nem
Fluthen des nämlichen Tages statt findet und nach 6
Newton 8 Theorie sehr groß seyn würde, so genau tors
Überein, daß er an der Nichtigkeit seiner Theorie gar |
nicht zweifeln konnte, Hiernach kam er auf das merks R
würdige Nesultat , daß man, um diesen Unterschied ät
auf Null zu bringen, nur vorauszuseßen brauche , daß W
das Meer durchaus nur einerley Tiefe besiße, 4
voll
Inzwischen erleiden doch die schönen Folgen ; ie
welche er aus der Vorausseßung einer über die Erde zd
regelmäßig verbreiteten Flüssigkeit , welche bey ihren wi
Bewegungen uur sehr geringen Widerstand leistet, zies R
Hen konnte, manche Einschräkkungen. Die Unregels elt
mäßigkeit der Tiefe des Meers , die ftage und der Abs et
hang der Ufer, ihre Verhältnisse zu "den benachbarten 2
Küsten, die Reibungen der Gewässer am Meeresgrunde, |
und der Widerstand, welchen sie von demselben leis s)
den, alle diese Ursachen, welche sich Leiner Berechs
nung. unterwerfen lassen, ändern die Schwingungen
dieser großen flüssigen Massen verschiedentlich. Alles,
was. man dabey thun kann, ist, die allgemeinen Er-
scheinungen der Ebbe und Fluch, die aus den anzies |
Henden Kräften der Sonne und des Mondes folgen
müssen, zu entwickeln , und aus den Beobachtungen
vie Bestimmungsstücke herzuleiten, deren Kenntniß
Ins