Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, I, [2], 6. Band)

878 V. Von Priestley bis auf d. neuesten Zeiten. 
gewesen, hätte erzeugen, und damit alle Lagen von 
der zweyten Entstehung hätten hervorgebracht werden 
fönnen? Und wie viel tausende von Jahrhunderten 
möchten wohl von der ersten Krystallisarion des Erd» 
Förpers an bis zur Entstehung der organisirten Wes 
sen vergangen seyn? Wir könnten über diese Dauer 
nichts bestimmtes sagen, weil es uns hierzu gänzlich 
an Angaben mangeles aber das könnten wir behaups 
ten, daß vor unserer Periode eine so große Reihe von 
Jahrhunderten vorhergegangen sey, daß wir uns keis 
ne Borstellung davon machen können. 
Wenn es nun wirklich Wahrheit wäre, daß der 
Erdkörper täglich von seiner Wärme verliere, dieser 
Verlust möge auch für ein Jahr, für ein Jahrhun- 
dert noch so klein angenommen werden, so könne man 
fragen , wie groß müsse dieser Verlust in der zahllos 
sen Reihe von Jahrhunderten, die seit der Bildung 
des Erdkörpers verflossen , gewesen seyn, zumal da 
man vorausseßen könne, daß dieser Verlust ehedem 
um so größer gewesen seyn müsse, je größer die Wärs 
me war, da diese durch die Wirkung der Sonnen 
strahlen um so weniger wieder erseßt werden konnte? 
Aus allen diesem könnte man die Folge berleiten , 
daß die erste Wärme des Erdkörpers , die Central» 
wärme desselben, in der Zeit, die gleich auf die Krys 
stallisation gefolgt sey , weit größer gewesen seyn müss 
se, als die jekige, und wenn man annehme, daß 
sie die des siedenden Wassers übertroffen habe , so wers 
de man diese Schäßung nicht übertrieben finden. Er 
glaube vielmehr, daß sie bey weitem zu klein anges 
nommen sey; denn der Analogie zu Folge müsse diese 
Wärme mehrere Grade über der des kochenden Was- 
sers gewesen seyn. 35 
Tr.
	        
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