898 V. Vott Priestley bis auf d. neuesten Zeiten.
<Henanziehung sey bis jeßt noch sehr schlecht bearbeite
tet worden. Er hat durch Thatsachen zu zeigen sich
bemüht, daß die wahre Adhäsion oder Flächenanzies
hung ihre Sättizungspunkte und Grade so gut has
be, als die <-mische Anziehung oder die Wahlvers
wandtschaft. Nehmlich
1. Die bligten oder gummiresinösen Flüssigkeis
ten breiten sich auf der Oberfläche des Wassers mit
der größten Geschwindigkeit aus, und überzießen die-
selbe mit einem sehr zarten Schleyer 3 sie thun dieß
selbst dann , wenn sie specisisch schwerer sind als Wass-
ser. Auch feste Substanzen, in welchen ein Del,
Harz oder Gummiharz in Menge enthalten ist, breis
ten sich , wenn sie pulverisict sind , und wenn auch ihr
specisisches Gewicht das des Wassers übertrifft, auf
gleiche Weise auf demselben aus.
Diese Körper adhäriren bloß dem Wasser; sie pit
haben keine Cohäsion oder Aggregations - oder chemis ein
sche Anziehung zu ihmz denn sie lösen sich nicht in (5
demselben auf, und vermischen sich selbst nur schwer wei
damit. ne
2. Bloß das Wasser giebt mit jenen Substaus u
zen diese Phänomene, Er hatte Oel, Saft von der
Wolfsmilch u. ff. auf Wein, auf Cssig u.s. w. ges
bracht: der Versuch gelang aber nicht, noch weniger
gelang er auf Weingeist,
Also bloß zwischen dem Wasser und den öligen
oder harzigen Substanzen jeder Art , sie seyen fest oder
flüssig , bat die Adhäsion oder Flächenanziehung statt.
3. Hat eine von diesen festen oder flüssigen Subs»
stanzen durch ihre Verbreitung eine bestimmte Fläche Yr
des