134 V. Bon Prieftlen bis auf d. neuefen Zeiten, 
Neber die Bergleichung der Lichtftärke der durchs 
Prisma zerlegten Farben hat Herr Herfchel?) zuerft 
Unterfuchungen angeftellt. Bey feinen vielfachen Vers 
fuchen Gder die vortheilhaftefle Art, wie man die 
Sonne mittelft großer Telefkope am beften beobachten 
Fönne, bediente er fi maucherley Zufammenfeßungen 
verfchieden gefürbter Dampfgläfer, Merkmwürdig fchien 
ipm Giesen der Umftand zu feyn, daß er bey einigen 
derfelden eine Empfindung von Wärme im Auge vers 
fpürte, wenn file gleich nur wenig licht gaben; andere 
hingegen b:n ungleich mehrerent tichte eine kaum 
merfliche Wärme erregten, Da alfo in diefen verfchies 
denen Berbindungen der Dampfgläfer das Sonnens 
Did in fo verfchiedenen Farben erfchien; fo Fam er auf 
den Gedanken, daß die wärmıende Kraft vielleicht fehr 
ungleich in den prismatifchen Farbenfirahlen vert heilt 
fen möchte, und da er es für fehr erlaubt hielt, 
biefen Zweifel zu begen, fo glaubte er ibn auch auf 
die gleichförmige Bertheilung des Sichts ausdehnen 
zu dürfen. So entfland alfo die Frage, ob nicht ges 
wife Farben eine größere Fähigkeit befißen, Wärme 
Dervorzubringen, andere Ghingegen bey einer flärfer ers 
leuchtenden Kraft mehr für das Sehen geeignet find? 
Bey der Unterfuchung der erfeuchtenden Kraft 
der Strahlen von verfchiedener Farbe Gatte er fi 
jwenerlen Örfichtspunkte ermählt. Der erfle betraf 
das feuchten felbft, der zwente aber die SFabigkeit der 
Strahlen, Deutlichkeit im Sehen zu bewirken, und 
wenn ifur gleich Feine befondere Urfache vorhanden 
zu 
y) Philofoph, Tranfa@. for the ycar 1800. n, I3. I4- 
P. I. Des Herın Herfchels Unterfuchungen über die 
Natur der Sonnenftirahlen ,. aug dem Engl. Überfeht 
von €. £. Harding. ıfes Heft. Celle 1801, 8. 
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