Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, I, [2], 7. Band)

152 V. Bon Prieftlen bis auf d. neueften Zeiten, 
ftändiy beantwortet. Lichtenberg”) urrbeilt dars 
über fo; derjenige, welcher Ddiefe Frage aufiwverfe, 
denfe nicht daran, mas eigentlich aufrecht und vers 
Feßet zu nennen fey. Wenn man ein Gemählde ums 
sehre, fo flehen die darauf abgebildeten Riguren nur 
in Beitebung auf andere außer ifm befindlıche Ges 
genfände verfehrt; auf dem SGemählde feibft aber 
fieben fie noch ummer aufrecht, d, h. flefehren ınmımer die 
Hüße gegen den Boden, das Haupt gegen die Decka 
cder den Himmel, Eben diefe Bemwandrnrß habe es 
mir dem Bilde im Auge. Nur in Rückicht auf das, 
was außer ißm fen, Fönne man es verkehrt nennen; 
und nnr ein zmentes Auge, meiches Bild und Ges 
genftand zugleich betrachte, werde die verkehrte Lage 
des erftern mahrnehmen, Die Seele betrachte ja 
aber nicht das Bild durch ein zwentes Auge mir dem 
Segenftande zugleich, mithin Fäme eine foldhe Beztes 
bung ben der Empfindung des S-hens sar nicht vor, 
Sn einer Zeichnung, weiche Bild und Segenftand zus 
gleich Ddarftellten, ftzhe frenlich jenes gegen Diefen vers 
Fehrt; aber bey der Empfindung des Sehens mehres 
ver Segenftände beziehen mir Bilder auf Bilder umd 
alle zufammen auf das Bild der Erde oder des Bos 
vens, und in Ddirfer Beziehung ftehe jede Figur auf 
der Neßhaut fenkrecht ; nämlich gegen Die andere und 
gegen das Bild des Bodens. 
Ob alfa gleich diefe Frage auf folche Art als 
ungeräumt qnaefehen worden ıft, fo bat doch Adams 
diefelde als räthfelhaft und feht fhwürig wieder ans 
geführt, 
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pP) Ynfangsgründe d, Naturlehre von Eryleben, Gte Aufl, 
S, 328.
	        
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