158 V. Bon Prieftley bis auf d. neueften Zeiten,
Thermometer auf — 24% Grad fand. Es ift daher
wabhricheinlich, daß man fie über Erd: und Wafjers
flächen auch des Nachts mahrnehmen Fdunne,
6. Db ihm gleich bey feinen Verfuchen, mo er, fo
zu fagen, die Natur dieß Schaufpiel nach feinem Belies
ben aufzuführen zwang, dickere oder dünnere Euft,
Dünfte und Elekrrieität Feinen Einfluß auf das Phäs
nomen zu haben fchienen; fo möchte er ihnen doch eis
nen folchen Einfluß ben Erd: und Wafferflächen nicht
abfprechen. Denn hier, wo die Srrahlenbrechung im
Sroßen wirke, giebt eine geringe Urfache (chon einen
merfbaren Ausfchlag. Weniaftens fcheint es, daß
dickere Luft und Dünfte, die der Luft ein anderes Vers
hältniß in ihren Beftandeheilen geben, einen größern
Unterfchted der Wärme zwifchen der Erdfläche und
ber fuft veranlaffen Fönnen.
7, Yebrigens möchte er nicht verfennen, daß nicht
in der Natur durch die Temperaturverfchieden heit
der Euft, durch die Unebenheiten des Landes, und
felbft durch die Berfchiedenartigkeit der Luft die Strahs
fen einen mehr oder weniger gefchlängelten Gang ans
nehmen, aus der VBerrifalfläche herausgebogen und fo
gebrochen werden Fönnten, daß das VBerhältniß zwis
fen den Sinuffen der Einz und Austrittswinkel fehr
veränderlich fen.
Herr Woltmann °) har über diefe merkwürs
dige Erfcheinung der fogenannten Spiegelung noch m: hs
rere fehr intereffante Beobachtungen und VBerfuche ans
geftellt, aus welchen er folgert, daß die Spiegelung
nur fcheindar ein Fatoptriihes Phänomen fey, und
daß
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e) Neue Aohandlungen der Föntyl. Löhmifchen Sefellfchaft
der Wifenichaften; DB, IM, Prag 1798, 4. S.67 fr