Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, I, [2], 7. Band)

168 V, Bon Prieftleny big auf d. neueften Zeiten, 
4. Die Grenze der aufrecht fAehenden Gegen: 
fände und ihrer verkehrten Bilder if auch die Örenze 
der DBerlängerung der Punkte oberwärts , und der 
NWerkürzung der Linie unterwärts, Sie if me fcharf 
begrenzt, weil da die Refraktionen und Reflerionen 
in einander fließen, urd fih um fo mehr vermifchen, 
je größer der Unterfchied der Dichtigkeit oder. Wärme 
Über und unter der Grenze if. 
Die Hebung der Gegenftände anlangend, fo if 
biefe zwar ficher eine Wirkung der gemeinen Strabhlens 
brehung, allein die Spiegelung unterwmärts fcheint 
nicht von diefer Urfache herzurühren. Denn um. ein 
umgefehrtes , oÖgleich vermwirtes Bild Hervorzubrins 
gen, müffen fi die Strahlen in ihrem Gange durchs 
Freujen, welches ben dem gewöhnlichen Zuflande der 
AUemofphäre nie der Fall if, Da diefe Spiegelungen 
obermwärts nur ben außerordentlidhen Hebungen, ans 
fangs etwas genauer, dann aber mit (orhrechten uns 
deutlichen Streifen nach den SGegenftänden herab vers 
(ängert wahrgenommen werden; fo läßt das auf eine 
größere. Erwärmung und darauf beruhende Yerdüns 
nung der Suftefhichten, worin die Spiegelung vor fich 
gebt, fhließen, wodurch die Strahlen, welche auf: 
Wwärts conver find, noch flärker gebogen, und dadurch 
wieder zu einer dichten darunter befindlichen Luftfchicht 
herabgebracht werden, Bey größerm Unterfchiede der 
Dichttgkeit, und größerer Höhe der Luft(hichten, 
müßten daher die Strahlen Aärker gekrümmt werden, 
und hieraus Iäßt es fich erllären, wie fich Strahlen 
in diefem Falle durchkreuzen Fönnen, welches, fo oft 
eine Spiegelung aufwärts erfcheint, norhwendig der 
Sal feyn muß, 
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