Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, I, [2], 7. Band)

172 V. Bon Prieftfey bis auf d. neuefen Zeiten. 
des Bildes und gefunde Befchaffenheit des Auges ers 
fordert. Die Wette des deutlichen Sehens hat einen 
gewiffen Umrang, d. ft. man flebt deutlich, wenn 
gleıch die Bereinigungspunkte der Strahlen ein wenig 
vor oder hinter die Neßhaut fallen, und je größer das 
Dbjelt it, d-flo größer Fann die Entfernung feyn. 
Dieß beweifet man durch folgenden VBerfuch. Man 
bringe ein gedrucktes Blatt, auf welchem Buchftaben 
von dren bis vier verfhiedenen Größen vorkommen, 
in eine folche Entfernung, daß das Auge ohne Ans 
ftrengung fie alle deutlich fieht, nun läßt fh annehmen, 
daß jeßt gerade ihre Bilder auf der NeßghHaut liegen. 
ringe man nun das Blatt dem Auge immer näher 
und näher, fo fängt zuerft der Fleinfte Druck an, um 
deutlich zu werden, iIindeß der größere noch deutlich 
bleibt ; ruckt man e8 noch näher, fo wird nun der zu: 
nächft atößere Druck uudeutlich u. f. w. 
Der Grund hievon liegt darin, daß ben Fleinen 
Objekten die Zerfireuungskreife weit eher ein merkliches 
Verhältniß zu der Größe der Objekte felbft und zu ihs 
ten Entfernungen von einander erhalten. Cin großer 
Druck wird ben gleichen Zerftreuungsfreifen zwar 
fchiechter begrenzt, aber immer noch deutlich genug 
gefeben, wenn ben einem Fleinern der Zerfireuungss 
Freis. des einen Buchftabenfhon in den Zerftreuungss 
Freis des andern hineinareift, 
Die gewöhnliche Entfernung des deutlichen Ses 
hens ift nicht leicht anzugeben, Wenn man die Fleinfte 
Entfernung auf 7 bis 8 Zoll rechnet, fo ift dagegen 
diejenige, in welcher wir gemeiniglıdh einen großen 
und fhönen Druck lefen, 15 bis ı6 Zoll; viel größer 
Fann man fie aber nicht feBen, da wir doch immer bes 
mübht find, Objekte, die wir genau anfehen wolen, 
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