Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, I, [2], 7. Band)

360 V. Von Prieflen bis auf d, neueften Zeiten, 
Es wäre den Chemikern bekannt, daß die Stärke 
der chemifhen Berwandtfchaft im umgefehrten Ber: 
pältniffe der Stärke der Aggregation ehe; daher alle 
die Mittel, fowohl Verkleinerung wie Erwärmung, 
modurch fie diefe aufzuheben fuchten. Diefes auf das 
AWaffer angewandt, fo werde es fchneder verdunften, 
wenn es einer Platte, worauf es liege, adhärire, 
weil fo auf zweyerlen Art, durch diefe Adbäfion und 
durch die Wärme, die Agaregation aufgehoben werde, 
Man wife, daß das Walfer bey einer gewiffen Hike 
vom Cifen zerfeßt, und das Eifen oxydirt werde, daß 
pingegen ben einer Aärkern Hike das Sifen wiederum 
desorydirt, alfo das Waffer nicht mehr zerfebt werde, 
vielmehr bey einer hohen Temperatur Wafler und 
Sauerftoff fich mit einander verbänden. Daraus 
glaube er folgende Erfahrungen erflären zu Fünnen, ‚die 
er Dey der Bearbeitung vom glübhenden Cifen wabhrges 
nommen habe. Als nämlich Arbeiter, die in eine 
große Platte von glühendem Sußeifen mit einem 4b: 
fernen Keile eine viereckte Deffuung einarbeiten wollten, 
den Keil, fo oft fie ihn aufs neue einfeßten, anfeuchs 
teten, tropfte das Waffer zum Theil in die Ribe des 
glühenden Cifeus hinab. Hier blieb es rubig, ohne 
3u zittern, und verdampfie dabey nur mäßig. Wenn 
aber beym Schlagen auf den Keil ein Tropfen auf die 
Haut der Arbeiter fpribßte, fo verbrannte er fie eben 
fo flart, wie ein Stück glübendes Sifen; ein ficheres 
Zeichen, daß in diefem Zufiande das Naffer, ehe es 
berbampfte, eine höhere Temperatur als 899 Keaum, 
angenommen Hatte. Dagegen befördere eine (hwache 
Erwärmung eines Cifens, worauf QSaffer ruhe, die 
Derdampfung qußerordentlich. 
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