Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, I, [2], 7. Band)

434 V. Bon Priefiley bis auf D. neueffen Zeiten, 
Die Salıe, welche beym Schmelzen durch Feuer 
ide Kryflallifationswaffer verloren haben, entwickeln, 
wenn man zu ihnen Waffer gießt, anfangs Wärmes 
off, bis fie fo viel Waffer eingefogen haben, als fie 
im feßten Zußande faffen Finnen; dann erfl erzeugen 
fie ben ihrer Berbindung mit mechrerem Waffer Kälte, 
Man muß daher, um die größemöglichfte Kälte zu 
erzeugen, Salze nehmen, die ihr ganzes Kryftallifas 
tionsmwaffer haben, Salzfaure Kalkerde fchmilkzt am 
Feuer bey + 25°, und wird dann beym Erfalten 
eine fefte Maffez wird fie gepulvert, und durch ein 
Haarfieb gefhlagen, fo nimmt fie von der Suft von 
fetöft alles verlorene Kryfiallifationswafjer wieder au, 
deffen file, um mit Schnee die größte Kälte zu ers 
zeugen, bedarf. 
Suyton erzeugte mit 6 Theilen Schnee und 9 
bis ı0 Theilen Feoftallificter, durch ein Haarfiebh ges 
folagener falzfaurer Kalkerde eine Külte von — 483° 
bes. Centeflmal, oder von — 39° des‘ Neaum. Thers 
mometers. 11nd daben gibt. er folgende Vorüchtsregelk 
an. Wenn beym U6fühlen bie verdickte Auflöfung der 
faßzfauren Kalkerde fich niederfchlägt, fo febt fie ch 
in einen fetten Kuchen an die Seitenfläche des Ges 
fäßes fo felt, daß man fle in eine Wärme bringen 
auß, welche Hinreicht, die Oberfläche des Kuchens zu 
fbmekzen, Zu dem Ende tauche man das Gefäß im 
XWaffer von + 25° Wärme, fo lößt (ih der Kuchen 
böllig ab. Soll ferner die falıfaure Kalkerde fo viel 
Kryitaflifatiouswaffer alg möglich behalten, fo muß 
man fie nur fo weit eindicken, daß ihr Mpecifiiches Ges 
wicht 1,5 Dis 1,53 beträgt, Soll fie aber zur Erzeus 
gung Fünftlicher Kälte dienen, fo Lann man fie fo welt 
eindicken, daß fie beyın Srlalten fich in eine felte 
* Malte
	        
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