464 V. Bon Prieftley bis auf d, neueßen Zeiten.
faffe, wenn man den Danıpf unter der Glocke bloß
als mit der Luft vermifcht betrachtet. Wenn man
nämlich, fagt er, einen Theil der Dämpfe mit der
tuft unter der Glocke der Lufepumpe durch das Auss
pumpen wegnimmt, fo Oliebe anfänglich die Feuchttgs
Peit auf demfelben Srade; bald aber dringe aufs neue
jeines Waffers beraubtes Feuer in den Raum der
Biiocke durch die Wände, und da nach der Borauss
feßung die Subftanz des Hyyrometers und die in der
Slocke gebliebenen Dünfte hier die einzigen Nuellen
des Waffers fud, fo raubdt ihnen dieß neue Feuer dafs
felbe, und die Feuchtigfeit ninınıt ab.
Als einen vorzüglichen Beweisgrund, daß die
Musdunftung Waffer, in Luft aufgelößt, fen, führt man
an: das der freyen Iuft ausgefeßte Waffer enthalte
jederzeit eine Geträchtlidhe Menge Luft, welche ich
unter der Zuftpumpe oder auch durchs Kochen herauss
treiben laffe, und daher fey das Waffer ein Auflös
fungsmittel der Luft; da nun alle Auflöfungen wechfels
feitig wären, fo müfßfe auch die Iuft ein Auflöfunges
mittel des Waffers feyn,. Allein es läßt fich nicht
wohl begreifen, wie aus der innigfien Bereinigung des
Aufldfungsmittels mit der aufgelößten Subftanz diefe
bon jenem durch eine bloße WBerminderung des Drucks
follte abgefchteden werden Fönnen, und überhaupt if es
wohl mehr als wahrfheinlich , daß die aus dem Wafs
fer unter diefen Unfländen fich entwickelnde Materie
mehr Wafferdanıpf, als wirkliche Euft {ff
Herr Picter*) führt einige merkwürdige Ders
fuche an, die er"im SYanuar 1786, mit einem Sauffüs
rifchen
k) Berfuche über das Feuer, Y. d, Franz. Tübing, 1790
8. 5.135 fı