772 V. Bon Prieftlen bis auf d. neueften Zeiten,
bie gemeine feyn müßte, fowohl wegen des in fih habens
den Phlogiftons, alsauch wegen einer größern Dıhtigs
Feit. Allein er wurde beflürzet, als er fah, daß ein
fehr dünner Kolben, welcher mit diefer Suft gefüllt und
auf das genauefte gewogen war, nicht allein mit einet
gleichen Menge gemeiner Luft die Wage hielt, fondern
auch noch etwas leichter war. Er dachte alfo, daß die
Teßtere Frage wohl ftatt haben Fönnte; es müßte aber
auch alsdanı folgen, daß die verloren gegangene Luft
aus den dazu gebrauchten Materien wieder Fünne auss
gefchieden werden, Allein auch dieß wollte ifın nicht
alücken. So viel fahe er aber aus feinen Berfuchen,
baß die Luft. aus zweny von einander verfchiedenen
Tiuffigleiten beftehe, von welchen die eine die Cigens
fehafe, das Phlogifton anzuziehen, gar nicht Äußere,
die andere aber zu foldhen Attraktionen aufgelegt fey,
und zwifchen dem Dritten und vierten. Theil von
der ganzen iuftmaffe ausmache, . Wo aber diefe lebte
Art Luft, nachdem fie fich mit dem Brennbaren vers
dunden, bingekommen, fen eine Frage, welche durch
fernere BerfuchHe entfhieden werden Fönne. -
Um nun feinem Zwecke näher zu Fommen, unters
fuchte er zuerft dasjenige Feuer, welches Feine Iuftähns
liche. Flüffigkeit während dem Brennen von fich gibt,
Yu einen dünuen Kolben, welcher 30 Unzen Waffer
enthalten Fonnte, brachte er 9: Gran Urinphesphor,
und verflopfte deffen Mündung. . Hierauf erhikte er
die Stelle, wo der Phosphor lag, mit einem Lichte;
der Phosphor entzündete FH; der Kolben wurde mit
einem weißen Nebel angefülle, der fich an die Wände
wie weiße Blumen anlegte, und eine Pposphorfäure
war. Nachdem der Kolben kalt geworden war, Öffs
nete er ihn unterm Waffer; Dier Druckte die ii
Suft
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