Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, I, [2], 7. Band)

774 V. Bon Prieftley bis auf d, neueften Zeitett, 
ftart (häume, unter dem mit bflutrothen Dünften ans 
gefüllten Recipienten ein brennendes Licht nicht nur zu 
bremen fortfährt, fondern auch mit einer weit lebs 
haftern Flamme brennt, als in der gemeinen Luft, 
Daffelbe gefchieht, wenn man am Ende der Deftilas 
tion eine Vorlage anbringt, welche Luft enthält, in 
der das Feuer nicht brennen will; wenn diefe nur eine 
halbe Stunde vorgelegen hat, fo wird gleichfalls ein 
Sicht im folcher Luft zu brennen fortfahren. Sollte 
nicht, frägt ec, diefe Luft, und infonderpeit derjenige 
Theil der tuft, mittelft welchem das Feuer brennt, uud 
der bloß den dritten Theil der Luft ausmacht, in den 
Recipienten durch die Deftillation gekommen feyn? 
Muß nicht. diefe Art Luft, nachdem fie fi mit dem 
Yblogifton verbunden, und dadurch den Sinnen gänzs 
lich entwifcht ift, wieder zum Borfchein Fomumen, wenn 
ein Körper fie berührt, welcher eine färkere Anziehung 
zum Brennbaren als diefe Luft fat? ‚Sollte man 
wohl Bedenken tragen zu glauben, daß eben diefes in 
der Deftillation des Salpetergeiftes gefchehe? Ale 
feine Berfuche gaben ifm Anlaß zu nuuthmaßen,. daß 
ben jeder Berbindung des Phlogiftons mit der Luft 
eine Hikge erzeugt werde, folglich die Hike aus Ders 
jenigen fuft, welche den dritten Theil der gewöhns 
lichen tufe ausmacht, und einem brennbaren Prins 
eip zufamımengefeßt fen. Diefe SHike fen es, welche 
in der DeftiNation der concentrirten Salpeterfäure zers 
legt, und in ihre Beftandtheile aufgelößt werde. Diefe 
habe ihr Dafenyn von dem Feuer erhalten, womit die 
Deftilation unterhalten werde; fie werde von der Iuft, 
ohne welche Fein Feuer gedacht werden Fönne, und 
dem Phlogifton der Kohlen erft. zufammiengefeßt; fie 
dringe alsdann durch die Kapelle, Sand und Retorte, 
und treffe hier eine Materie an, welche das DBrennbare 
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