Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, I, [2], 7. Band)

792 V., Bon Prieftley 5i8 auf d, neueften Zeiten, 
bennabe reine Suft war. Nachdem er diefe Luft unter 
eine Fleinere Öfocke harte gehen laffen, ließ er abers 
mals eine Kerze in ihr brennen; Ddiefe gab eine Flanıs 
me, welche fich ausbreitete, obngefähr die Hälfte 
ward in fire Euft verwandelt, und mas übrig blieb, 
war noch bennabhe eben fo gut, als gemeine Suft, 
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Hieraus folgert Lavoifier, daß, wenn man 
eine Kerze unter eine Glocke fielle, welche 100 Theile 
reine, oder vorzüglich zum Arthmen tangliche Luft 
enthalte, 66 Theile in fire Euft verwandelt würden, 
und von den Übrigen 34 Theilen 213 noch im Zufande 
reiner fuft befindlich,. und in fire Luft verwandelt zu 
werden fähig find; endlich, daß von den 100 Theis 
Ten nur 123, d. t, oßngefähr 3 einer Luft übrig blies 
be, welche die Lichter verlöfhe, ohne das Kalkwaffer 
zu fällen, und ein Antbeil der Sricklufe des Dunft: 
Freifes. zu fenn-fcheine, welche die reine Luft enthält, 
und welcher ohne Zweifel defto geringer fen, je reiner 
die uft gewefen. 
Es fey Leicht einzufehen, wie fehr diefe Teßtern 
DBerfuche Priefttey’s Meynung von der Phlogiftifis 
rung der Luft durchs Berbrennen umzuftoßen dienten, 
Hätte nämlich, wie diefer berühmte Naturforfcher bes 
Baupte, das Berbrennen die Cigenfhaft, die Luft zu 
pbloaiftificen, fo müßte defto mehr phlogiftifirte Luft 
erzeugt werden, je beträchtlicher die Menge der vers 
brannten Stoffe gewefen wäre; nun erfolge das Bers 
Brennen bey gleichem Umfange der Luft in der reinen 
beynahe qmal fo flarf, als in der gemeinen Luft; folgs 
lich müßte in jener 4mal fo viel pbhlogiftifirte Suft ents 
fiehen, da man doch im Gegentheil gnıal fo wenig von 
derfelben erhalte, 
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