Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, I, [2], 7. Band)

DE 
74 V. Bott Prieftley Bis auf d. neueften Zeiten. 
Hierauf goß er eine Saftgrüntinktur,: mit ein 
wenig Wunderblau verfeßt, in das Prisma, und 
ließ einen weißen Straßlenbündel dadurch zerlegen. 
Hier war das Farbenbild wieder nur ein grünes Ob: 
Fongum, woran von: allen Hbrigen Farben gar nichts 
erfchien. Der fchwache zurückgemworfene Theil war 
ebenfalls nicht purpurfarbig, folglich nicht roth und 
veilchenblau, fondern grünlich weiß 
Nun füllte & das YDrisma mit einer Tinktur 
aus Wunderblau oder aufgelößtem Indigo; als er 
den Strahlenbündel durch diefe zerlegen ließ, fand 
er auf der weißen Tafel abermals zweny Oblongen, 
ein grünes und ein veilchenblaues, welche zum Theil 
in einander lagen, oder eine Hochblaue Stelle zwifchen 
der grünen und veilchenblauen Gilderen. Als er jebt 
fein Auge nahe an das Prisma in das gebrochene 
Sicht brachte und: hindurch fah, ward er aufs neue 
einen Ffeinen einzelnen mattrothen Kreis gewahr, uns 
ter welchem ein langes brennend hochblaues Dblons 
gun mit feinem grünen Kopfe und veilchenblauen 
Huße erfchien. Der gegen den Fenfterladen zurückge: 
worfene. fchmwache Theil des einfallenden Strahis war 
nur Släulich weiß. Das Yudigoblaue zerfiört alfo 
weder das veilchenblaue, noch das grüne Sicht, ons 
dern (äßt beyde hindurch; das rothe aber zerfiört fies 
denn. auf der weißen Tafel war außer dem grünen 
und veilchenblauen, welche dafelbft Dende fehr hell er: 
foienen, nicht im geringfien etwas zu fehen, und was 
das Fleine mattrothe Bild betrifft, welches man ges 
wahr ward, wenn man durchs Prisma hindurch fab, 
fo verfchmwand, felbiges In einent viel dickern Säus 
fenglafe gänzlich. 
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