6 VV. Von Priestley bis auf d.neuesten Zeiten,
Luft nothwendige Bedingung sey, war aus der Erfahs Wet
rung hinlänglich bewiesen; allein man konnte "noch u
nicht den Grund angeben, warum sie gegenwärtig pieroe'
seyn müsse. Zwar sagt Erxleben"), man wisse Ct
jekt mit Gewißheit , daß die Luft der Flamme. den ven
Dienst leiste, daß sie das Wässerige und andere Theile, beem
welche sich erwa mit in der Flamme befinden, und un]
selbst zur Bildung derselben nichts beytragen können, sm
auflösen und fortführen muß , damit diese Theile die ein
Flamme nicht auslöschen. Vielleicht müsse aber auch pu?
die 2uft die Theile der Flamme selbst bey einander hals njw
ten , damit sie sich nicht zerstreuen, obne eine Flamme nug
zu bilden. Hieraus ließe sich auch begreifen, warum
in der Kälte eine Flamme lebhafter brenne, als in. der lw
Hike, Dagegen erinnert aber Lichtenberg mit ww
Recht : fixe Luft, oder pblogistische, oder inflammable vw
Luft u. s. f. würde die Flamme eben so gut zusammen? mt
halten und die wässerigen Theile fortführen, als die mh
atmosphärische, und dennoch verlöscht ein Licht in sels mt
bigen augenblicklich. hen
Machdem die Natur der brennbaren Luft genauer eh
Untersucht wurde, so kam man durch verschiedene Vers vt
suche auf den Gedanken, daß die Flamme der entzüns
Deten Körper nichts weiter sey, als eine entzündete Mis nicht!
schung brennbarer und reiner Luft, wovon jene aus abe |
dem brennbaren Körper, und diese aus der atmosphäx baut
rischen Lüst komme. Diese Muthmaßung hatte zuerst hu
Bolta '). Da aber nach Stahls und Anderer
Beobachtungen bey jeder Flamme wässerige Theile ans
zutrefs
h) Anfangsgründe der Naturwissenschaft. 5. 442
1) Lettere sull' aria nativa delle paludi. Como 1776, 3,
Briefe über die natürlich entsiehende entzündbare Sumpf
luft, & d. Italien» Winterthur 1778. 8.