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2. Besondere Physik. e. vom Wasser. 147
. so muß es möglich seyn, in dem gewöhnlichen Destillit-
apparate eine Destillation bloß dadurch zuweze zu
bringen , daß man die Vorlage oder den Kühler erkäls
“ tet, ohne die Retorte, oder den zu destillirenden Kör?
| per in ihr zu erwärmen, indem nämlich dann immers
. fort Wärme aus dem zu verdunstenden oder zu destillise
is ZI renden Körper iu die Luft der Vorlage übersteigt,
108 Rl
fehn 3 Diese. Schlußfolze suchte er durch Versuche zu
ein 5.0 bestätigen, um dadurch diejenigen zu widerlegen , wels
mam Se c<e meinten, der scheinbar vom Eise aufsteigende Dunst
u schreibe sic) vielmehr von Luftpöortionen von. verschiedes
iba ner Temperatur , die sich vermischen, her. Denn
1 beym Verdunsten in einer. mit der Vorlage zusammen-
Fresizun* gekitteten Retorte finde kein solches Vermischen von
wor warmer und kalter Luft mit einander statt3 und
1" nimmt man einen Stoff, der nicht in der Lust weder
0 ehemisch noch mechanisch enthalten ist, so müsse vol»
kends der Argwohn wegfallen: der Dunst möge aus
der eingeschlossenen Luft abgeschieden seyn.
Er goß 1x Unzen Schwefeläther in eine Netorte,
fittete an sie eine Vorlage mit langem Halse, und
| seßte diese Vorlage in eine frosterregende Mischung aus
| Schnee und Salz, deren Temperatur jedoch selten bis
unter 109 sank, während die Retorte selbst vtingsum
9. atmosphärische Lust von 50* Fahrenh. umgab. Der
iis Temperaturunterschied betrug bier also nur 409. Und
Är doch, als man nach 30 Stunden die frosterregende
ee Mischung wegnahm, war ein Drittel der ganzen
| Aethermasse übierdestillirt. Inu einem ganz gleichen
Apparate, wo man die Vorlage mit keiner kaitmas
ü <enden Mischung umgeben hatte, war während 30
Stunden auch nicht ein Tropfen in die Vorlage übers
gegangen. |
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