Full text: Geschichte der Künste und Wissenschaften seit der Wiederherstellung derselben bis an das Ende des achtzehnten Jahrhunderts (8. Abtheilung, I, [2], 8. Band)

288 V. Bott Priestley bis auf d. neuesten Zeiten, 
die Luft mit aufgelößter Feuchtigkeit völlig gesättigt ist. | 
D e Cüc ward aber einmal quf dem Buet bey großer "pP 
Trockenheit der Luft plößlich von einem I Sstündigen en | 
legen und Sturm, Hagel und Donner überfallen, Mar 
welcher in allen benachbarten Gebirgen und Ebenen ne 
eben so lange anhielt : und nachdem alles vorbey war, m 
zeigte die Luft eben den Grad der Feuchtigkeit wie vors 
ber. Ein solches Phänomen, bey dem auch die Urs u 
sache nicht in der Kälte der Luft liegen konnte, zeigt, 0 
daß der Regen nicht schlechthin der umgekehrte Vers ein) 
dampfungsprozeß ist. u 0 
' Selbst de Saussäre habe gefunden, daß 1 My 
Cubikfuß Luft, bey der Wärme von 759 Fahrenh. im wide 
Zustande der vollkommensten Söetigung , nicht mehr vn | 
als 10 Gran Wasser halten könne. Dieß sey aber E 
zur Erklärung der Menge des Wassers , welche die 
IBolken herabgießen , schlechterdings nicht zureichend ; 
daher de Saussüre darauf rechnen müsse, daß sich folge 
diese große Wassermenge in Gestalt des Blägchennies Di 
derschlags im Luftkreise aufhalte, wobey es für die (0) 
Menge von Bläschen in einem bestimmten Raume das [| 
Feine andere Grenze, als ihre unmittelbare Berührung, dab 
gebe. Dagegen zeigt de Lüc, wie wenig dieß zur m] 
Erklärung des Negens hinreiche , wie de Sause sufi 
süre dieß selbst fühle, und daher zur Unterhaltung ve 
der Fortdauer des Regens ein beständiges Aufsteigen | 
der Dünste und einen vertikalen Wind anzunehmen ges 0 
nöthigt sey. De Lüc beweist aber , daß es einen sols R 
<en vertikalen Wind gar nicht gebe, nicht geben könne, 1] 
und daß er , wenn es einen gebe, doch nur Regen nach 0! 
Regen, nicht aber das ganze Phänomen erklären wärde. ju] 
Aber auch de Lüc sieht die Wolken als eine | 
Sammlung von Bläschen an , und vermutbet, daß | 
die
	        
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