wn 2, Besondere Physik. €. vom Wasser. 139
| die Ursache ihrer Kugelgestalt zum Theil Feuer sey,
weil sie dem Körper, den sie beneßen , zugleich fühl»
bare Wärme mittheilen. Hierüber hat er schon in seis
nen Untersuchungen über die Atmosphäre eine am 39.
| May 1756 auf dem Gebirge Saleve angestellte Beobs
) achtung angeführt, da bey sehr heiterm Himmel das
4 Thermometer in freyer Luft in der Sonne aufgehängt ==
' 42 seiner Skale zeigte. Es erhob sich eine Wolke,
| die sich unten gebildet hatte, umgab ihn und verbarg
[E gänzlich die Sonne und die Ebene, Er beobachtete
sein Thermometer , welches befeuchtet war , so wie auch
i der Strauch, an dem es hing; es stieg zu =I- 539,
8 Da die Wolke höher gestiegen war , und die Sonne
5... wieder zum Vorschein kam und das Thermometer
R von neuem beschien , so sank das Thermometer auf
429 zurück.
Die Entstehung der Wolken sucht de Lüc auf
| folgende Art begreiflich zu machen: die eigentlichen
Dünste , als das unmittelbare Produkt der Ausdüns
stung, haben bey jeder Temperatur ein Maximum,
das sie nicht übersteigen können, obne daß sich ein Theil
davon bald zerstöre. Alsdann ist der Hang der Theils
chen des Wassers, sich unter einander zu vereinigen,
stärker , als ihr Hang, mit dem Feuer vereinigt zu
bleiben. Wenn dieses Maximum schnell überschritten
wird, so bilden sich allemal Bläschen. Es suchen
alsdann viele Wassertheilchen sich in jedem kleinen
Raume zu vereinigen, und das Feuer, welches frey
wird , verbindet sich mit den übrig bleibenden Theils
| chen der Dünste , welche noch fortfahren, unter ihnen
zu existiren , und durch eine gewisse Menge von Feuer,
das mit ihnen in dieser Hülle eingeschlossen bleibt, ges
nöthigt, die Sestalt der Bläschen anzunehmen. u
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