216 YV,. Von Priesiley bis auf d. neuesten Zeiten,
vor dem Gewitter hergeht, wird schr viel Wasser zers
legt , dessen Sauerstoff sich zum Theil mit den Pflans :
zen verbindet, und dessen Wasserstoff größtentheils in meh
die Höhe steigt, und wegen seiner außerordentlichen (iN
Leichtigkeit bis'in die höbern Regionen der Atmosphäre (äl
gelangt. Dort trifft nun dieser Wasserstoff eine große bi
Menge Sauerstoff an, und durch den elektrischen Funs je
ken des Blißes wird diese Mischung entzündet, und f
in Wasser verwandelt. Daher fällt bey den Gewittern '
eine so große Menge Regen auf einmal , und das fl
her fängt es nie eher zu rezuen an, als bis es geblißt pu
hat. Der Regen hört auf , sobald es aufhört zu (m
blißen , weil alsdann kein Wasser weiter entsteht. reit
y
Die Antiphlozistiker nehmen also zur Erklärung |
der Gewitterregen an, daß in den Schichten der At- *
mosphäre, wo dergleichen entstehen, eine sehr große iu
Menge Wasserstoff , oder brennbarer Luft, enthals M
ten seyn müsse, welche mehr als das Doppelte des iN
WBolumens der übrigen damit vermischten atmosphäris .
schen Luft betragen muß. De Lüc*“) macht dagegen 7
Einwürfe , welcher bereits angeführt , vom Herrn von 7
Dau aber sehr treffend beantwortet worden sind, 7
Gegen die von Lichtenberg angeführten Gründe gie
für das de Lüc'sche System behauptet Girranner y
folgendes: die durch das Hygrometer angezeigte Trockens N
beit in höhern Regionen vor und nach dem Regen bes 0
weise noch nicht, daß das zur Bildung des Regens 0
erforderliche Wasser nicht als Wasser in der Atmosphäre l
enthalten gewesen seyn könne; denn das Hygrometer
| zeige ö
"
k) Schreiben an Fourcroy über die moderne Chemiez N
a. d. Journal de physique überseßt in G ren's Journal |
der Physik, B. V1U. S«. 136 f. |