M 2. Besondere Physik, e. vom Wasser, 22x
r lich fallen, und es könnte unmöglich während solcher
Regen, oder gleich nach ihnen , jemals steigen, wie es
| doch: vermöge der Erfahrung gewöhnlich zu thun pfiege.
| Daraus zieht nun Hube die Bermuthung: daß die
E Luft auf eine uns unbekaunte Art in Wasser verwans
» delt werde, widerspreche der Erfahrung, Zugleich
äußert ev, weil diese Hypothese, selbst aus andern
Gründen, nicht wahrscheinlich sey, daß er derselben
gar nicht würde erwähnt haben, wenn ihr de Läc
; nicht seinen Beyfall gegeben bätte.
Dagegen führen diejenigen, welche de Luc beys
pflichten , folgendes an: die Erfahrung lehre wirklich,
daß bey der plößlichen Entstehung der Wolken von bes
trächtlicher Größe und der Regengüsse jederzeit starke
Winde entstünden; bildeten sich aber Wolken langsam,
so würden auch die leeren Räume, welche dadurch ent?
' stünden, von der angrenzenden Luft allmählig anges
füllt, ohne eben große Stürme auf der Erdsläche zu
veranlassen. Ueberdem könne es aber auch in den
7 obern Negionen starke Winde geben , da indessen an
der Erdsläche eine vollkommene Windstille herrsche.
| Ju Ansehung des Barometers äber sey es ja eine bes
kannte Erfahrung , daß dasselbe gewöhnlich zu fallen
pfleze, wenn sich Wolken zu- bilden anfanzen , oder
wenn es reznen wolle, besonders bey der Entstehung
eines Landregens3 und wenn das Barometer wieder
steige , so geschehe dieß erst nach Verlauf eines Zeit»-
raums , während dessen der Gewichtsverlust , welcher
durch Zerseßung der Luft entstanden war, durch Lust
aus den angrenzenden Gegenden reichlich hätte ersebt
werden"fönnen., Man habe daher gar keine Ursache,
dieser Einwürfe wegen die Entstehung des Regens durch
Zerseßung der Lust auszugeben,
Sin Hube