244 V. Bon Priestley bis auf d. neuesten Zeiten,
zweyten Art. Seine Gründe sind diese: wenn der |
Thau wirklich ein Niederschlag der ersten Art wäre, |
so müßte sich die Luft merklich erwärmen , besonders ;:
wenn der Thau häufig ist, indem ein jeder Nieders 2
schlag der ersten Art, er möge absolut oder relativ )
seyn , Wärme erzeuge; von einer solchen Erwärmung M
aber merke man nie die geringste Spur 3 überdem sey Nn
das Thauwasser höchst unrein, indem es mehrentheils G
einen widerlichen Geschmack, einen besondern Geruch, 3
und in verschiedenen Gegenden oft sehr verschiedene Eis 2
genschaften besikße , die man an dem Regenwasser nicht 116
wahrnehme. Nach ihm besteht also der Thau aus uns he]
aufgelößten in der Luft zerstreueten Dünsten , welche 019
sich vorzüglich des Abends nach heißen Tagen stark ans! R
häufen , und sich alsdann nur langsam auflösen. u
An solchen Tagen dunsten alle feuchte Körper auf die M
erste Art aus, und es verbreitet sich um sie her eine qu
Menge unaufgelößter höchst feiner Wassertheilchen. DF:
Diese sind mit den Dünsten der Thiere und Pflanzen |
vermischt , und hangen mit der Luft um desto s<wächer
zusammen, je mehr ihre scheinbare Feuchtigkeit zunimmt,
Gleichwohl würden sie sich aber von der Luft mehren he]
theils nicht absondern , wenn die Elektrieität der Ats mw
mosphäre hierbey nicht wirksam seyn möchte, Denn m
diese mache, daß die Dünste von allen Körpern , welche GC
nicht so elektrisirt sind, als sie, angezogen werden. Sind :
die Körper , welche die Luft berührt, Leiter, und nicht d
isolirt, so verlieren die Dünste , indem sie sie berühren, "
ihre Elektrieität , und bleiben an ihnen hangen, wenn h]
die Körper entweder rauß sind und die Dunstbläschen
in vielen Punkten berühren, oder wenn sie sie ohnehin
stark anziehen. Jm entgegengeseßten Falle aber sons
dern sie sich von der Luft nicht ab. So werden Pflans!
zen, Tische , Steine und selbst rauhe Metalle, wenn